Wieder keine Punkte. Die Lage für Gladbach wird immer brenzliger. Trotzdem gibt es für die Borussia nach der siebten Niederlage im neunten Pflichtspiel Ansätze, die Hoffnung auf schnelle Besserung machen. Die Mannschaft wehrt sich. Die Defensive steht trotz der beiden Gegentreffer gegen Union besser. Und in der Offensive sorgt Jonas Hofmann für wichtige Impulse. "Er hat unserem Spiel unheimlich gutgetan", lobte Adi Hütter nach dem gelungenen und vielversprechenden Comeback des Nationalspielers.
Er hat unserem Spiel unheimlich gutgetan.
Adi Hütter
Hofmann, der Mann für alle Fälle
Hofmann ist Borussias Mann für alle Fälle. Spielintelligent, laufstark, torgefährlich, ein starker Standardschütze. Und auch im Spiel gegen den Ball unglaublich wichtig. Sein geschicktes Anlaufen setzt den Gegner unter Druck, erzwingt oft Balleroberungen. Gegen Union bereitete der Offensivmann das 1:1 durch Manu Koné mustergültig vor. Generell bekommt mit ihm das Borussen-Spiel mehr Tiefe. "Er nimmt diese tiefen Läufe. Das hat unserem Spiel in den vergangenen Wochen oft auch gefehlt", sagte Hütter am Samstag.
Mehr Vertrauen in das operierte Knie
Hofmanns Passquote lag bei 76 Prozent. Stattliche 10,68 Kilometer spulte er bis zu seiner Auswechslung in der 79. Spielminute ab. Gemessen an den Leistungen aus der Hinrunde geht bei Hofmann sicherlich noch einiges mehr, doch für das erste Spiel nach der Knie-OP Mitte Dezember war’s schon beachtlich viel. Borussias bester Torschütze (sieben Treffer) war zufrieden: "Ich habe mich gut gefühlt und hatte wieder Vertrauen in mein Knie. So lange war ich ja auch nicht raus. Es war abgesprochen, dass ich anfange und dann schaue, wie lange mich die Beine tragen."
Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie aus dieser schwierigen Lage herauskommen will.
Jonas Hofmann
Die Länderspielunterbrechung kommt Hofmann trotzdem entgegen. In den nächsten knapp zwei Wochen kann er weiter an Fitness zulegen. Einen Hofmann in Top-Form benötigen die Borussen in der Offensive auch, denn da bleibt die Mannschaft weiterhin weit unter ihren Möglichkeiten. Kreativität und Durchschlagskraft wird benötigt, wenn es in den anstehenden Kellerduellen gegen Bielefeld und Augsburg darum geht, den freien Fall zu stoppen. "Wir haben ein Lebenszeichen gesetzt, trotz der Niederlage", sagt Hofmann. "Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie aus dieser schwierigen Lage herauskommen will."
Dennoch ist ebenso klar: Aus den guten Ansätzen, die man gegen Union erkennen konnte, müssen gegen Bielefeld und Augsburg Punkte werden. Für den Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Und für Ruhe in der Diskussion um Hütters Zukunft auf der Gladbacher Bank.