Bundesliga

Werder stagniert: "Das Niveau haben wir einmal in der Woche"

Werner verweist auf die "absolute Grundlage"

Warum Werder stagniert: "Das Niveau haben wir einmal in der Woche"

Werder um Coach Ole Werner kassierte zuletzt zwei Niederlagen in Folge.

Werder um Coach Ole Werner kassierte zuletzt zwei Niederlagen in Folge. IMAGO/kolbert-press

Eigentlich, findet Ole Werner, hat seine Mannschaft zuletzt zweimal "echt gut" gespielt, gegen den FC Augsburg und Bayer Leverkusen, "viel besser als in den Wochen zuvor". Nur: Mit 1:2 vor einer Woche und nun 2:3 am vergangenen Sonntag gingen beide Partien in der Bundesliga verloren. "Du stehst ohne Punkte da", sagte der Werder-Coach: "Und das hat etwas damit zu tun, wie du diese spielentscheidenden Situationen löst." Jene Szenen, wo es letztlich um Tor und Gegentor geht, darum, die richtige Entscheidung zu fällen - und auch, diese vernünftig umzusetzen.

Werner nannte dabei immer wieder das Wort "Qualität" als ausschlaggebend. Nicht generell, indem er seinem Team diese etwa absprechen würde. Aber eben in den jeweiligen Situationen, die es zu erkennen gilt, um den Spielausgang in die eigene Richtung zu lenken. Da müsse man die Qualität eben auf den Platz bringen: "Das ist der Unterschied gewesen", machte Werner deutlich - im Vergleich zu den Augsburgern und Leverkusener, die ihre Partien gegen die Bremer somit glücklich gewinnen konnten. "Da stagnieren wir aktuell", befand Werders Cheftrainer.

Entwicklung findet im Training statt

Exemplarisch standen dafür auch gegen Leverkusen wieder (mindestens) zwei Szenen. Etwa einmal defensiv, als Jeremie Frimpong vor dem Treffer zum 1:2 im Strafraum nicht entschieden genug von drei Werder-Profis in unmittelbarer Nähe angegangen wurde. Einmal offensiv, als Jens Stage in aussichtsreicher Position im Leverkusener Sechzehner den Ball versuchte abzulegen anstatt anzunehmen - und völlig frei abzuschließen. "Orientierung" nannte Werner bei dieser Situation als weiteres Schlüsselwort, das durchaus als Kritik zu werten war - "auch ein Unterschied".

Als Teil der Erklärung für Werders Stagnation bei den "spielentscheidenden Dingen" führte Werner - ohne es als Ausrede gelten lassen zu wollen - auch das aktuelle personelle Aufgebot an, mit dem er dieser Tage im Training auszukommen hat. Dort fände die Entwicklung einer Mannschaft statt, allerdings hat der 34-Jährige dabei aufgrund sich häufender Krankheitsfälle (gegen Leverkusen fehlten Bittencourt, Friedl, Groß, Schmid) nicht zum ersten Mal nur 14 oder 15 Spieler zur Verfügung, wie er betonte: "Dann ist es schwer, sich zu entwickeln."

Werner: "Das Niveau haben wir aktuell einmal in der Woche"

Für den Aufsteiger sei es als "absolute Grundlage" unerlässlich, dass unter der Woche jene Inhalte abgebildet werden, die am Wochenende dann erforderlich sind. Das sei in der dezimierten Kader-Konstellation derzeit nicht der Fall, erklärte Werner: "Das Niveau, das wir im Spiel brauchen, haben wir aktuell einmal in der Woche - und zwar am Spieltag." Ob sich die Situation in der kurzen Woche bis Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) schon entspannen könnte, wenn Werder in Gladbach den 25. Spieltag eröffnet, ist noch fraglich.

Lediglich bei Romano Schmid, der am Montag beim Spielersatztraining anteilig wieder mitwirkte, besteht bislang die Aussicht auf eine Rückkehr. Bei Kapitän Marco Friedl, Christian Groß und Leonardo Bittencourt, erklärte Coach Werner, müsse man noch abwarten.

Tim Lüddecke

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