Bundesliga

Warum Koubek beim FCA blieb: "Vereine haben gefragt, was da los war"

Augsburgs Ersatztorwart will weiterhin spielen

Warum Koubek beim FCA blieb: "Vereine haben gefragt, was da los war"

Wie geht es für ihn weiter? Augsburgs Tomas Koubek.

Wie geht es für ihn weiter? Augsburgs Tomas Koubek. IMAGO/kolbert-press

Wer es böse mit Tomas Koubek meint, der könnte sagen, dass die kleine Misere beim FC Augsburg begann, als der Tscheche für den verletzten Rafal Gikiewicz ins Tor rückte. Die Sache ist nur, dass es beim FC Augsburg eigentlich niemanden gibt, der es böse meinen könnte mit Tomas Koubek. Zu beliebt ist der 30-jährige Schlussmann bei seinen Mitspielern - und zu gut präsentierte er sich zuletzt.

Nach dem 3:2 auf Schalke, dem bisher letzten Sieg des FCA, übernahm Koubek für Gikiewicz und meldete sich mit einer erstaunlichen Leistung beim 1:1 gegen Wolfsburg zurück. Erstaunlich deshalb, weil Koubek die beiden vergangenen Spielzeiten ohne einzigen Pflichtspiel-Einsatz geblieben war.

Im Sommer hatte der FCA einen Abnehmer für seinen einst 7,5 Millionen Euro teuren Neuzugang aus Rennes gesucht, jedoch keinen gefunden. Zu gerne hätten die Augsburger das teure Gehalt eingespart, Koubek zumindest verleihen wollen. "Im August war das Problem, dass ich zwei Jahre nicht gespielt hatte", bestätigte Koubek am Samstag, nach dem 1:2 in Stuttgart, die Gedankenspiele, Augsburg zu verlassen. "Vereine haben gefragt, was da los war. Ich war nicht irgendwo im Keller eingeschlossen, ich habe die ganze Zeit trainiert."

Aber eben nicht gespielt. "Du kannst trainieren, wie du willst, aber die Situation im Spiel siehst du einmal und musst in der Sekunde entscheiden." Das tat er in den letzten Spielen zumeist gut, auch wenn er im Pokal gegen Bayern fünf, in der Liga gegen Leipzig drei und jetzt wieder zwei Gegentreffer hinnehmen musste. "Ob ich gut war, müssen andere sagen."

Koubek geht davon aus, dass Gikiewicz wieder spielt

Sobald Gikiewicz seinen Bluterguss im Oberschenkel auskuriert hat, geht auch Koubek davon aus, dass der Pole wieder aufläuft. "Wir haben von fünf Spielen nur zwei Punkte geholt, ich könnte es also verstehen. Aber ich glaube, ich habe in diesen fünf Spielen gute Arbeit gemacht und alles gegeben, was ich hatte."

Und wie soll es dann weitergehen? Die letzten Spiele haben Koubek das nötige Selbstvertrauen gegeben, auch wieder Ansprüche zu stellen. "Ich will am liebsten in Augsburg bleiben und spielen", sagt der Keeper, dessen Vertrag bis 2024 läuft. Dass er beim FCA aber dauerhaft spielen darf, ist eher unwahrscheinlich. "Ich habe jetzt nach den fünf Spielen wieder Motivation und das Gefühl, dass ich das kann." Im Winter müssen sich interessante Vereine dann wenigstens nicht mehr im Keller umschauen.

Mario Krischel

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