Bundesliga

Kehl sieht BVB bei Bellingham "noch nicht chancenlos"

Sportdirektor spricht über zwei Szenarien

Warum Kehl den BVB bei Bellingham "noch nicht chancenlos" sieht

Gegen Gladbach am Samstag Torschütze: Jude Bellingham.

Gegen Gladbach am Samstag Torschütze: Jude Bellingham. Getty Images

Wie im vergangenen Jahr mit Erling Haaland steht Borussia Dortmund auch in diesem Sommer ein millionenschwerer Transferpoker bevor, doch bei Jude Bellingham unterscheiden sich entscheidende Variablen. "Wenn einer eine Ausstiegsklausel hat oder nur ein Klub im Rennen ist", sei es eine andere Situation, betonte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl am Sonntagabend bei "Sky90" mit Blick auf Haaland. Beides trifft auf Bellingham nicht zu.

"Es gab Phasen, in denen ich das Gefühl hatte, er bleibt nicht"

"Es gibt keine Ausstiegsklausel, und er hat auch noch zwei Jahre Vertrag. Er hat also einen Wert für uns, und der würde dann auch erzielt werden müssen", so Kehl über den 19-Jährigen, dessen Zukunft über das Saisonende hinaus weiterhin ungeklärt ist. "Es gab Phasen, in denen ich das Gefühl hatte, er bleibt nicht. Dann hatte ich das Gefühl, er bleibt auf jeden Fall. Das Rennen um ihn herum wird nach der Saison noch mal Fahrt aufnehmen."

Einen Verbleib oder gar eine Vertragsverlängerung schließt Kehl keineswegs aus. "Ich sehe uns da noch nicht chancenlos", betont er. "Denn ich glaube auch, wenn man dieses Jahr zum Beispiel Deutscher Meister werden und zeigen würde, dass man in Deutschland sehr ambitioniert unterwegs ist und die Bayern schlägt, ist das auch ein Zeichen."

Eine Deadline wurde Bellingham nicht gesetzt, der sich aktuell Kehl zufolge nur mit dem Meisterrennen beschäftigt. "Wir wissen, dass Jude diesen Titel unbedingt haben möchte. Er ist unglaublich fokussiert, er hält sich aus diesen ganzen Themen raus. Natürlich bin ich mit seinen Eltern in Kontakt, die ja regelmäßig bei den Spielen auch da sind."

"Das zu ersetzen, wird auch für uns nicht möglich sein - selbst mit sehr viel Geld"

Eine Deadline sei weiterhin nicht definiert worden. "Wir strahlen sehr viel Ruhe aus, was das Thema Bellingham angeht. Natürlich muss ich mich auf unterschiedliche Szenarien vorbereiten. Ihn zu verlieren, wird uns sportlich wehtun. Wenn er gehen sollte, wird es uns marktgerecht womöglich so viel Geld bringen, dass wir sagen können: Das ist ein Szenario, aus dem heraus wir in der Vergangenheit immer wieder Lösungen gefunden haben. Deswegen sind wir aktuell sehr entspannt", so Kehl, der weder die Chancen auf einen Verbleib in Prozenten ausdrücken noch über Ablösesummen sprechen wollte.

"Gleichwohl wissen wir auch, dass wir Jude Bellingham nie eins zu eins ersetzen werden würden. Er ist in der Verfassung, mit dem Potenzial ein unfassbarer Spieler. Das zu ersetzen, wird auch für uns nicht möglich sein - selbst mit sehr viel Geld", räumt Kehl ein. "Er weiß, was er will, weiß auch schon, was er kann. Er hat einen hohen Anspruch ans Training, an sein Umfeld, an Einsatzwille, da will er auch Benchmark sein. Er ist super, super professionell und arbeitet sehr intensiv an sich. Ein sehr reifer Spieler."

jpe