Bundesliga

Warum Fulgini in Mainz statt in Gladbach gelandet ist

Als Zehner oder Achter soll der Franzose den FSV voranbringen

Warum Fulgini in Mainz statt in Gladbach gelandet ist

Ließ sein Können im Training schon aufblitzen: Angelo Fulgini, die neue Nummer 10 des FSV.

Ließ sein Können im Training schon aufblitzen: Angelo Fulgini, die neue Nummer 10 des FSV. IMAGO/Rene Schulz

Aus dem Trainingslager in Grassau berichtet Michael Ebert

Beim ersten Härtetest von Mainz 05 war der 25-Jährige nur Zuschauer. "Weil ich nur dreimal mittrainiert habe. Wahrscheinlich werde ich am Montag einige Spielminuten bekommen", sagt Fulgini. Aus Sicht von Trainer Bo Svensson war das Verletzungsrisiko zu groß, zumal der Spieler vor seinem Wechsel nur individuell trainiert hatte. Beim 0:1 gegen Besiktas Istanbul saß Fulgini am Spielfeldrand und machte sich ein Bild, was die mit Nachwuchsspielern gespickte 05-Mannschaft drauf hat. Gegen Newcastle United (Montag, 16 Uhr, in Kufstein) könnte die neue Nummer 10 der Mainzer, die am Dienstag einen Vertrag bis 2026 unterschrieb ihr Debüt feiern.

Die Ablöse von fünf Millionen plus Boni, die der FSV an Angers SCO überweist, betrachtet Fulgini eher als Wertschätzung denn als Belastung. "Das ist eine Sache, die die Klubs unter sich ausmachen", erklärt der 1,83-Meter-Mann, der fast schon im Winter in der Bundesliga gelandet wäre. Doch die Gespräche mit Borussia Mönchengladbach waren schnell beendet, als sein Klub einem Januar-Wechsel einen Riegel vorschob. Im Sommer hatte Fulgini dann die Wahl zwischen der Premier League oder der Bundesliga, entschied sich für das deutsche Oberhaus, "weil ich glaube, dass ich dort vom Spielertyp her besser reinpasse".

Im Training ließ Fulgini Übersicht, Wendigkeit und Tempo schon aufblitzen

Svensson hat ihm die neue Aufgabe in Telefongesprächen und Videocalls schmackhaft gemacht. "Ich kann auf der Zehner- oder Achterposition spielen", sagt Fulgini, der im Training hat seine Übersicht, Wendigkeit und sein Tempo bereits aufblitzen lässt. Ihm sei klar, dass angesichts der Mainzer Spielweise viel Defensivarbeit und eine hohe Intensität gefragt sind.

Aufgrund seines Geburtsortes Abidjan an der Elfenbeinküste baggert die Nationalmannschaft seines Geburtslandes bereits seit einiger Zeit an Fulgini. Den ehemaligen und den aktuellen Nationaltrainer hatte er bereits am Telefon. "Sie möchten, dass ich ihre Staatsangehörigkeit annehme und für sie spiele. Aber das ist ein bisschen problematisch für mich, weil meine Eltern nicht daher stammen. Ich bin lediglich dort geboren und habe keinen Bezug dazu", meint Fulgini, dessen Vater dort als Soldat stationiert war. Seine Mutter stammt aus Neukaledonien im südlichen Pazifik und die Großeltern aus Italien.

"Niakhaté hat nur Gutes über den Verein erzählt"

Fulgini spielte fünf Jahre in Angers und davor beim FC Valenciennes, wo er mit dem Mainzer Ex-Kapitän Moussa Niakhaté (jetzt Nottingham Forest) drei Saisons zum Zweitligaaufgebot gehörte. Beide stammen aus der dortigen Jugendakademie. "Moussa ist mein bester Kumpel", berichtet Fulgini, der deswegen Mainz 05 aus der Ferne genauer als andere Bundesligaklubs verfolgt hat. "Niakhaté hat nur Gutes über den Verein erzählt, das war mit ausschlaggebend. Und natürlich die Bemühungen und das Interesse des Trainers. Er hat mir seine Philosophie erklärt, was er vorhat, wie die Mannschaft künftig aussehen wird und was ich dazu beitragen kann. Das hat mich überzeugt, deshalb wollte ich den nächsten Schritt machen", so Fulgini.

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