2. Bundesliga

HSV News | Warum die Reis-Rückkehr Mut macht

HSV-Verantwortliche bremsen - das haben sie schon vor dem Comeback gemacht

Warum die Reis-Rückkehr Mut macht

Ludovit Reis könnte schon bald wieder in einem Pflichtspiel auf dem Rasen sehen.

Ludovit Reis könnte schon bald wieder in einem Pflichtspiel auf dem Rasen sehen. IMAGO/Lobeca

Die Freude war groß, als Ludovit Reis am Donnerstagnachmittag nach 77 Minuten zur Seitenlinie schritt und nach kurzer Umarmung mit Tim Walter das Feld betrat. Schon in den Trainingstagen zuvor hatte der 23-Jährige während der Spielformen das Leibchen des freien Mannes abgestreift und sich mehr und mehr in die Zweikämpfe geworfen. "Die Schulter", hatte er verraten "ist gut, alles fühlt sich stabil an. Im Kopf bin ich schon wieder bei 100 Prozent."

Sein Trainer hatte trotz Reis' Tatendrang und der sichtbaren Fortschritte zur Wochenmitte noch gebremst ("Wir müssen auf ihn aufpassen"), in der Schlussphase des letzten Testspiels vor der Heimreise in die Hansestadt brachte er ihn aber dann doch. "Ludo ist sehr ehrgeizig und liegt vor dem ursprünglichen Zeitplan", begründet Sportdirektor Claus Costa das Überraschungs-Comeback. Ob es nun auch zur Rückkehr in den Liga-Alltag kommt, bleibt offen.

Einen Einsatz gegen Schalke lässt Costa offen

Lediglich acht Zweitligaeinsätze sind nach gleich zwei Schulterblessuren in dieser Spielzeit für den Niederländer notiert - ein echtes Problem für den HSV, obwohl Immanuel Pherai auf der Achterposition zuletzt Fuß gefasst hatte. Denn: Als Verbindungsspieler, der auch im Rückwärtsgang viele Bälle erobert und mit seiner Aggressivität und Agilität Zeichen setzt, ist Reis in Walters System unverzichtbar. Hinzu kommt seine Rolle als Anführer. "Er ist nicht nur auf, sondern vor allem auch neben dem Platz wichtig für die Truppe", unterstreicht Costa, "er ist ein Führungsspieler." Einen, den Walter lieber heute als morgen zurück in der Startelf hätte.

"Für Ludovit war es wichtig, ein gutes Gefühl zu bekommen", sagt Costa, "er wollte unbedingt spielen, auch wenn es nur ein paar Minuten waren." Dennoch lässt der Sportdirektor offen, ob am kommenden Samstagabend auf Schalke bereits weitere, womöglich gar von Anfang an, dazukommen. "Wir werden das in Absprache mit den Trainern entscheiden, vielleicht ist es noch ein bisschen zu früh." Aussagen, die erinnern an jene, die bereits zum Wochenanfang getroffen wurden - bevor Reis schneller als erwartet zurückgekehrt ist. Sebastian Wolff

Sebastian Wolff

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