Bundesliga

Warum das Mainzer Team nach einem 5:0 die Fankurve meidet

Zahlreiche Verletzte nach einem Polizeieinsatz mit Schlagstock und Pfefferspray

Warum das Mainzer Team nach einem 5:0 die Fankurve meidet

Die Mainzer Profis mit Abstand zur Fankurve trotz eines 5:0 gegen Köln.

Die Mainzer Profis mit Abstand zur Fankurve trotz eines 5:0 gegen Köln. IMAGO/eu-images

"Im Q-Block und im Bereich des Zugangs zum Block kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen, von denen auch der Ordnungsdienst betroffen war, und in deren Folge es zu einem Polizeieinsatz kam. Die Polizei verwendete dabei Pfefferspray, welches sich durch die Luftbewegung auch in den angrenzenden Zuschauer-Bereichen verteilte. Einige Fans mussten vom Sanitätsdienst versorgt werden, da sie über Atembeschwerden und Augenreizungen klagten", schreibt der Verein in einer ersten Stellungnahme am Sonntag. Man habe bereits direkt nach dem Spiel damit begonnen, die Ereignisse "konsequent aufzuarbeiten", Augenzeugen werden gebeten, die Vorkommnisse per E-Mail zu schildern. Eine Positionierung zu den Ereignissen hat der 1. FSV Mainz 05 bisher vermieden.

Beschwerdebrief der Mainzer Fanhilfe

Diese erfolgte durch die Mainzer Fanhilfe. "In den letzten Spielminuten kam es zu einem massiven Polizeieinsatz in und vor dem Q-Block. Dabei wurden durch den inflationären Gebrauch von Pfefferspray und Schlagstock zahlreiche 05-Fans verletzt. Wieso die Polizei neuerdings meint, mit geschlossenen Einheiten in eine Fankurve spazieren zu wollen, bleibt genauso fraglich wie die Frage, warum hochauflösende Kameras und der Einsatz von Szene-kundigen Beamten im Nachgang nicht ausreichen, um etwaige Ermittlung zu führen", kritisierte die Fanhilfe in einer schriftlichen Stellungnahme. Sie spricht von einer "Gefahr für den allgemeinen Stadiongänger".

Im Polizeibericht ist die Rede von "einer körperlichen Auseinandersetzung unter Anhängern des gastgebenden Vereins. Zudem wurden Mitarbeiter des Ordnungsdienstes angegriffen. Daraufhin zur Unterstützung des Ordnungsdienstes eingesetzte Polizeikräfte wurden unmittelbar nach Eintreffen angegriffen. In Folge dessen kam es zum polizeilichen Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock gegen die angreifenden Personen. Mehrere, auch unbeteiligte Personen begaben sich in ärztliche Behandlung im Stadionbereich".

Provisorische Lazarette eingerichtet

Laut FAZ.net seien wegen der Vielzahl von verletzten Fans provisorische Lazarette eingerichtet worden. Das Pfefferspray habe sich rasch und großräumig bis in den Nachbarblock ausgebreitet. Laut Zeugenaussagen könnten der Auslöser für die handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen mindestens einem Mitglied des Ordnungsdienstes und einem Zuschauer gewesen sein, dass dieser die eingefleischten Fans mit dem Smartphone filmen wollte, was auch den Ultras nicht passte.

Eine Beteiligung von Kölner Fans, die sich als Unruhestifter unter die Mainzer gemischt haben könnten, schlossen die Polizei wie auch Augenzeugen aus.

Michael Ebert

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