2. Bundesliga

HSV: Tim Walter und das Problem mit zu viel Euphorie

HSV gibt Führung noch vor der Pause wieder aus der Hand

Walter und das Problem mit zu viel Euphorie

War nach eigener Aussage "total zufrieden" mit der Leistung seiner Mannschaft: HSV-Trainer Tim Walter.

War nach eigener Aussage "total zufrieden" mit der Leistung seiner Mannschaft: HSV-Trainer Tim Walter. imago images/Jan Huebner

Fünf Punkte nach vier Spieltagen und bereits sieben Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Regensburg - der Hamburger SV kommt nicht in die Gänge und hängt im Mittelfeld der Tabelle fest. In seiner kurzen Zweitliga-Geschichte ist es gar der schlechteste Start des HSV. Beim 2:2 gegen Darmstadt zeigte sich die Elf von Trainer Tim Walter zwar äußerst engagiert, aber gerade in Hälfte eins auch äußerst anfällig in der Rückwärtsbewegung. Trotzdem drehten die Rothosen in der 45. Minute die Partie, konnten die Führung aber nicht mit in die Kabinen nehmen.

Auf die Frage nach dem Warum, hatte der Torschütze zum 1:1, Moritz Heyer, eine vermeintlich einfache Antwort parat: "Wir verteidigen den Einwurf einfach schlecht." In der Tat konnte Darmstadt nahezu unbehelligt über fünf Stationen am HSV-Strafraum kombinieren, ehe Jannik Müller aus der Distanz abzog und Phillip Tietz den Abpraller vom Pfosten zum Ausgleich verwertete (45+4).

Euphorie hemmt den HSV

Ausführlicher auf Spurensuche nach den Fehlern beim 2:2 begab sich nach der Partie Tim Walter am Mikrofon von "Sky". Für den Trainer hatte das Fehlverhalten seiner Mannschaft mit der nach der Führung aufkommenden Euphorie zu tun. Diese habe sein Team leichtsinnig werden lassen. "Meine Mannschaft ist nicht so gestanden, dass ich sage, das können wir locker runterspielen. Deswegen glaube ich, dass uns zu viel Euphorie ein bisschen hemmt, noch konsequenter zu verteidigen." Beinahe wäre es sogar noch schlimmer gekommen, doch Mathias Honsak vergab nur eine Minute später.

Geduldig spielen als Ziel

Dass nun womöglich eine Arbeit mit einem Mentaltrainer anstehen könnte, dies verneinte Walter aber entschieden: "Nein, wegen was? Ich bin total zufrieden, was die Jungs heute abgeliefert haben." Seine Mannschaft, die "am Ende einen Tick den Kopf verloren" hat, müsse einfach ruhiger und geduldiger bleiben, denn dann "haben wir uns die Torchancen herausgespielt und das muss das Ziel sein".

Und von diesen Chancen gab es einige. 19 Torschüsse verzeichnete die Hausherren, allerdings waren gerade in der zweiten Hälfte nur wenige so gefährlich wie die von Anssi Suhonen (62.) und Robert Glatzel (68.).

Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass die Gäste aus Darmstadt ihrerseits zahlreiche Möglichkeiten hatten und 16 Schüsse Richtung Heuer Fernandes abgaben. In den Schlussminuten hätten die Lilien bei besserer Chancenverwertung so durchaus drei Punkte mitnehmen können. HSV- Kapitän Sebastian Schonlau sieht das eigene Spiel dennoch auf einem guten Weg: "Wir müssen teilweise einfache Fehler abstellen, dann sieht es aber ganz gut aus." Auch hier wird Walter sicherlich noch einmal tiefer in die Analyse gehen.

sts

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