"Der Kader ist nicht ausbalanciert", klagt Wagner. Mittelfeldspieler gibt es reichlich, Rechtsverteidiger sind rar. Auf der rechten defensiven Außenbahn stehen die Knappen quasi blank da: Jonjoe Kenny (Everton) und Daniel Caligiuri (Augsburg), der die Position hätte bekleiden können, sind weg, Timo Becker ist noch zu unerfahren.
Also hat sich Wagner einen herausgepickt, der bis auf Weiteres rechts ran muss - Sebastian Rudy. "Ich habe mit ihm ein ehrliches und offenes Gespräch geführt", verrät Wagner. "Ich habe ihm gesagt: Der Beste in diesem Kader für die Rechtsverteidigerposition bist du." Rudy habe dem Trainer umgehend vermittelt, dass er "Bock darauf" habe, versichert Schalkes Coach.
Wagner über Rudy: "Wahnsinnig erfahrener und schlauer Spieler"
In den Tests gegen Aris Saloniki (1:0) und den VfL Bochum (3:0) hat Rudy bereits auf der rechten Seite verteidigt. "Er hat es gut gemacht und auch schon im Training gezeigt, dass er das kann", sagt Wagner.
Der Mittelfeldstratege, der nach einer Leihsaison (TSG Hoffenheim) einen zweiten Anlauf auf Schalke wagt, "interpretiert die Rolle etwas anders", sagt Wagner und meint das durchaus anerkennend. "Er kann das Spiel prima lesen, schaltet sich in guten Momenten ein, spielt den Ball mit Bedacht, statt planlos zu agieren, und er gibt dem Spiel Ruhe." Rudy sei ein "wahnsinnig erfahrener und schlauer Spieler".
Allerdings, betont Wagner, brauche der Ex-Münchener noch "Minuten auf dieser Position". Zeit, um sich einzuspielen, bleibt aber kaum. Am Sonntag steht das erste Pflichtspiel im Pokal gegen Schweinfurt 05 an, am Freitag darauf geht es zum Saisonauftakt zu den Triplesiegern des FC Bayern...
