3. Liga

Der MSV Duisburg will sich das Unbekannte zum Vorteil machen

Gegen Viktoria Köln bleibt "keine Zeit für Sentimentalitäten"

Vural und der MSV Duisburg wollen sich das Unbekannte zum Vorteil machen

Seit 14 Jahren im Verein und nun erstmals Trainer der Profis beim MSV Duisburg: Engin Vural.

Seit 14 Jahren im Verein und nun erstmals Trainer der Profis beim MSV Duisburg: Engin Vural. IMAGO/Nico Herbertz

Spiel eins nach der Entlassung von Torsten Ziegner führt den MSV Duisburg am Samstag in den Sportpark Höhenberg (14 Uhr, LIVE! bei kicker). Gegen die nach einem starken Saisonstart zuletzt ebenfalls strauchelnde Viktoria aus Köln soll endlich der erste Saisonsieg her. An der Seitenlinie steht mit Engin Vural dann ein Mann, der den Verein bestens kennt.

Der 38-Jährige ist eigentlich U-19-Coach der Zebras und darf sich nun - auf bislang unbestimmte Zeit - erstmals in seiner Laufbahn bei einer Profimannschaft beweisen. "Es ist schon besonders. Ich habe mein Leben lang in Duisburg gewohnt und selbst in der Jugend für zwei Jahre hier gespielt. Ich bin als Trainer hier gewachsen und seit 14 Jahren im Klub. Es fühlt sich an wie mein zuhause", erklärte Vural vor dem Auswärtsspiel in einer Medienrunde. "Ich komme aus dem Klub, ich kenne gefühlt jeden Menschen und jeden Stein hier an der Westender Straße."

Rund 1300 Duisburger reisen nach Köln

Was Vural jedoch noch nicht kennt, ist das Gefühl, in der 3. Liga an der Seitenlinie zu stehen. Besonders auf die rund 1300 MSV-Anhänger, die mit nach Köln reisen werden, freut sich der Interimstrainer. "Unser Publikum ist dafür bekannt, gerade wenn es nicht so gut läuft, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was die Mannschaft braucht. Deshalb bin ich optimistisch, dass die mitgereisten Fans uns bedingungslos unterstützen werden."

Zuletzt kamen beim MSV jedoch Pfiffe auf, nachdem das Heimspiel gegen den SC Verl trotz früher 2:0-Führung noch mit 2:3 verloren wurde. Die vergangenen Wochen seien mittlerweile jedoch abgehakt, der Fokus liege nun auf der nächsten Aufgabe, wie Vural betonte.

Er selbst habe "nicht lange überlegen" müssen, als ihm der Job angeboten wurde, auch wenn es ihn durchaus "überrascht" habe. Vor seinem Debüt gab sich der Coach überzeugt, den Sprung in den Profifußball meistern zu können. "Bei beiden Mannschaften musst du dafür sorgen, dass du sie mit einer klaren Spielidee überzeugst. Das ist mir in der U 19 gelungen und ich bin mir sehr sicher, dass es mir auch oben gelingen wird."

Vural will "professionell und erfolgreich" sein

Schließlich ist für Vural auch nicht alles neu. Mit Spielmacher Caspar Jander, Baran Mogultay, Hamza Anhari und dem dritten Torwart Maximilian Braune stehen gleich vier Spieler im Profikader, die der Coach in den vergangenen Jahren in der U 19 ausgebildet hatte. Rücken diese dadurch nun noch weiter in den Fokus oder werden gar weitere Youngster hochgezogen? "Der Gedanke ist da, aber jetzt geht es wirklich darum, dass wir erfolgreich sind. Wir haben keine Zeit für irgendwelche Sentimentalitäten. Es geht einfach nur darum, die beste Elf auf den Platz zu schicken und professionell und erfolgreich zu sein."

Was die Fans unter ihm für einen Fußball erwarten können, lies Vural noch offen. Zwar habe er "eine klare Vorstellung", wolle sich aber noch nicht in die Karten schauen lassen und den kommenden Gegner bis zum Anstoß ein wenig im Dunklen tappen lassen. "Ich glaube, dass es ein kleiner Vorteil ist. Wenn es nur ein Prozentpunkt ist, der uns letztlich zum Erfolg bringt, dann möchte ich den nutzen."

Eine Sache verriet der Trainer aber dennoch. Kapitän Sebastian Mai wird zunächst nicht noch einmal im Sturm auflaufen. "Es ist natürlich schön zu sehen, dass er auch vorne funktioniert, aber ich kann schon verraten, dass wir Sebastian Mai in der Innenverteidigung sehen."

Verzichten muss Vural weiterhin auf Thomas Pledl, Niklas Kölle (beide Schulter), Dennis Smarsch (Patellasehne) und Alexander Esswein, der am Mittwoch erfolgreich am gebrochenen Daumen operiert wurde und aller Voraussicht nach die gesamte anstehende englische Woche ausfällt. Kolja Pusch stieg derweil am Donnerstag mit seinen Leistenproblemen in das Reha-Programm ein.

dza

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