Bundesliga

Wie lange bleibt Bastian Oczipka noch bei Union Berlin?

Routinier hat bei Union Fuß gefasst

Vor "geiler Phase": Wie lange bleibt Oczipka noch bei Union und im "Haifischbecken"?

Fühlt sich wohl in Berlin: Bastian Oczipka.

Fühlt sich wohl in Berlin: Bastian Oczipka. imago images/Jan Huebner

Die Länderspielpause wollte der 1. FC Union zu einem Testspiel nutzen und sich mit dem FK Pardubice messen. Daraus wird aber nichts, der für Mittwoch geplante Test wurde abgesagt. "Aufgrund mehrerer Coronafälle im Team des tschechischen Erstligisten kann die Partie nicht ausgetragen werden", teilte Union am Dienstag mit.  

Stattdessen bittet Trainer Urs Fischer seine Mannschaft zum Training. "Es macht mehr Spaß, ein Spiel zu bestreiten. Aber wenn es nicht geht, ist es so. Niemand kann etwas dafür, dass das Spiel abgesagt wurde", sagt Unions Linksverteidiger Bastian Oczipka und erklärt: "Wir werden am Mittwoch und am Donnerstagvormittag noch mal vernünftig trainieren. Dann haben wir ein paar Tage frei. Das tut jedem sehr gut."  

Da kommen noch ein paar coole Spiele, ein paar Highlights.

Bastian Oczipka

Für die Eisernen, die aus den vergangenen sieben Ligaspielen nur vier Punkte (ein Sieg, ein Unentschieden) holten und offensiv wie defensiv zuletzt zu inkonsequent agierten, ist die Verschnaufpause die Ruhe vor dem Sturm. Nach der Länderspielpause stehen für den Bundesliga-Neunten wegweisende Wochen an. Erst geht es zur Eröffnung des 28. Spieltags freitags gegen den 1. FC Köln, in der Partie könnte Union die 40-Punkte-Marke knacken. Dann folgt das Derby bei Hertha BSC, bevor es nach dem Heimspiel gegen Frankfurt am 20. April zum Pokal-Halbfinale nach Leipzig geht. "Ich freue mich auf jeden Fall darauf, da kommen noch ein paar coole Spiele, ein paar Highlights. Deswegen finde ich es auch positiv, dass wir noch mal ein paar Tage frei haben. Danach geht es in die letzte Phase der Saison, in der man alle Körner, die ganze Kraft braucht, um zu bestehen", sagt Oczipka, der die kommenden Wochen als "geile Phase" bezeichnet und fordert: "In der Phase müssen wir da sein."  

Spielplan von Union Berlin

Oczipka hat sein "Loch überwunden"

Es ist noch nicht allzu lange her, da verspürte der Routinier nicht mehr eine derartige Freude an seinem Beruf. Der Abstieg mit Schalke 04 hinterließ Spuren. Im Sommer war Oczipka vertragslos, dachte über das Karriereende nach. Er sei in ein "Loch" gefallen. Doch das sei "auf jeden Fall überwunden", sagt Oczipka im März 2022 und erklärt: "Das war damals auch mental eine schwierige Phase. Ich kann so was nicht so leicht abschütteln. Wenn man richtig bei der Sache ist, tut das weh, was da alles abgelaufen ist. Jetzt ist aber ein bisschen Zeit vergangen, man hat hier wieder neue Impulse gehabt, der Fußball macht wieder Spaß."  

Heute steht der 33-Jährige nicht nur vor seinem 300. Bundesligaspiel - eine Marke, über die er sagt: "Vor zehn, 15 Jahren hätte ich nicht geglaubt, dass ich solch eine Zahl erreichen könnte. Sich so lange in solch einem Haifischbecken zu halten ist schon schwierig" -, sondern Oczipka kann sich auch vorstellen, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem 1. FC Union zu verlängern. "Es gab schon Gespräche mit Oli (Manager Oliver Ruhnert, d. Red.), aber es gibt noch keine Wasserstandsmeldung", berichtet der Linksverteidiger und formuliert: "Ich bin sehr glücklich hier, es macht mir echt Spaß mit der Truppe, wir arbeiten gut, es herrscht ein gutes Klima, es ist auch immer positiv von den Fans. Das muss man zu schätzen wissen."  

Sollte Union tatsächlich mit Oczipka in die neue Saison gehen, würde das die spannende Frage aufwerfen, wie die Köpenicker auf der linken defensiven Außenbahn planen. Der Vertrag von Niko Gießelmann verlängerte sich kürzlich bis Juni 2023. Zudem endet im Sommer die Leihe von Tymoteusz Puchacz, der die zweite Saisonhälfte bei Trabzonspor verbringt. Über den polnischen Nationalspieler, den Union im vergangenen Sommer für die Basisablöse von 2,5 Millionen Euro von Lech Posen verpflichtet hatte und dem die Zukunft in Köpenick gehören sollte, hatte Manager Ruhnert im Zuge der Leihe in die Türkei erklärt: "Er wird ab dem 1. Juli zu uns zurückkehren." Kommt es so und bleiben Gießelmann wie Oczipka, stünden drei Linksverteidiger im Kader. Das dürfte einer zu viel sein.

Jan Reinold

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