Tainara ist krank, Magdalena Eriksson verletzt und Neuzugang Linda Sembrant noch nicht spielberechtigt: Die Auswahl in der Innenverteidigung beim FC Bayern gestaltet sich vor dem entscheidenden Champions-League-Spiel gegen Paris St. Germain (Dienstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) dünn.
"Man kann unsere Optionen auf dieser Position zurzeit leicht abzählen", gab FCB-Trainer Alexander Straus zu und schob hinterher: "Aber ich komme gut damit aus." So wird wohl Rechtsverteidigerin Tuva Hansen wie in der Vorwoche beim Remis in Rom wieder innen starten.
Eine andere Möglichkeit wäre es, Sarah Zadrazil eine Position zurückuziehen. Zadrazil sei "zuallererst eine Mittelfeldspielerin", sagte Straus, der die Österreicherin im Test gegen Granada (4:0) in der Viererkette ausprobierte. "Aber man weiß nie", sagte der Norweger grinsend.
Wir haben zwar in Paris gewonnen, aber diesmal müssen wir noch besser spielen.
Alexander Straus
Obwohl es am Dienstag um alles oder nichts geht, wirkte Straus entspannt. "Jeder kann noch weiterkommen, jeder kann noch ausscheiden. So eng ist diese Gruppe", sagte er lapidar. Die Französinnen stehen mit neun Punkten gut da, Ajax (sieben), die Münchnerinnen (sechs) und AS Rom (fünf) müssen von Anpfiff weg voll auf Sieg spielen.
"Wir haben zwar in Paris damals gewonnen, aber diesmal wird es ein bisschen anders. Wir müssen noch besser spielen", glaubt Straus. "Es würde sicher viel für den deutschen Fußball bedeuten, wenn wir weiterkommen. Aber zuallererst müssen wir natürlich an uns denken, nicht an Deutschland."
Dass ein Viertelfinale ganz ohne Bundesliga-Beteiligung droht, liege nicht unbedingt an der Qualität der Vereine hierzulande: "Man muss nur auf meinen früheren Klub schauen. Sie haben es ins Viertelfinale geschafft, aber um ehrlich zu sein: Ihre Gruppe ist auf einem anderen sportlichen Niveau", sagte Straus. Tatsächlich hatte Brann Bergen in Gruppe B zwei einfache Lose erwischt - neben Top-Klub Lyon.
Champions League, Gruppe C, 6. Spieltag
Am Wochenende traf Klara Bühl zum 1:0-Sieg gegen Hoffenheim, steht insgesamt aber "erst" bei zwei Toren und drei Assists in dieser Saison. In der Champions League scorte die 23-Jährige noch gar nicht - auch verletzungsbedingt. "Natürlich ist da noch Luft nach oben diese Saison, keine Frage", sagt die Nationalspielerin des Jahres 2023. "Ich werde mich weiterentwickeln, habe aber auch andere Qualitäten, um der Mannschaft zu helfen."
Generell stellte die Chancenverwertung in den vergangenen Wochen öfter ein Ärgernis bei den Bayern dar. Straus will das Thema aber nicht noch größer machen, als es schon ist: "Das ist eine sehr komplexe Sache. Je mehr wir uns darauf fokussieren und uns stressen, desto schwieriger wird es."