Bundesliga

Bundesliga: Gladbach-Aufsteiger Olschowsky bedauert WM-Pause

Gladbachs Torhüter-Talent weckt Interesse - Vertrag läuft aus

Von der Nr. 4 ins grelle Rampenlicht: Olschowsky bedauert WM-Pause

Plötzlich im Rampenlicht und noch begehrter: Gladbachs Nachwuchstorwart Jan Olschowsky.

Plötzlich im Rampenlicht und noch begehrter: Gladbachs Nachwuchstorwart Jan Olschowsky. IMAGO/Sven Simon

Die Nordkurve forderte den Torhüter. "Olschowsky, oho", skandierten die Gladbacher Fans, dann trat, anfangs noch sehr zaghaft, der Youngster aus dem Mannschaftskreis heraus und startete vor dem Zaun die Party. Für das 20 Jahre alte Eigengewächs ein unvergesslicher Augenblick in der noch jungen Profikarriere. "Ich war quasi mein ganzes Leben lang hier und kenne nichts anderes als den Borussia-Park. Das war für mich ein ganz besonderes Erlebnis", strahlte der Keeper nach dem Schlusspfiff. Als Siebenjähriger hatte Olschowsky zum ersten Mal seine Fußballschuhe für die Fohlen geschnürt. Etwas mehr als 13 Jahre später erfüllte sich für ihn der Traum von der Bundesliga.

Parade gegen Moukoko sticht heraus

Deutete Olschowsky am Dienstag bei seinem Profidebüt in Bochum (1:2) schon an, über welches Potenzial er verfügt, wurde der Torhüter gegen den BVB zu einem bärenstarken Rückhalt. Mehrfach parierte er im ersten Durchgang glänzend, herausragend dabei seine Fußabwehr bei einem Moukoko-Kopfball (33.) oder die Rettungstat gegen Malen (44.). "Dortmund war sehr stark und hat uns zwischenzeitlich hinten reingedrückt. Ich freue mich, dass ich da war in dieser Phase und der Mannschaft helfen konnte", sagte Olschowsky.

Für mich ist es ein bisschen schade, dass es jetzt in die Pause geht.

Jan Olschowsky

In der Bundesligapause wird er jetzt Zeit haben, seinen Blitz-Aufstieg sacken zu lassen. Im Sommer begann er noch als Nummer 4 hinter Yann Sommer, Tobias Sippel und Moritz Nicolas, der dann an Roda Kerkrade verliehen wurde. Durch die Verletzungen von Sommer und Sippel war plötzlich der Weg ins Bundesligator frei, Olschowsky die neue Nummer 1. "Für mich ist es ein bisschen schade, dass es jetzt in die Pause geht. Aber Yann Sommer ist auf einem guten Weg zurück, er hätte dann ja sowieso wieder gespielt", meinte Olschowsky, der "auf die wichtigsten 180 Minuten meiner Karriere" zurückblicken kann. "Für mein Selbstbewusstsein, für mein Standing und für die zukünftigen Aufgaben waren diese Erfahrungen sehr wichtig", sagte er. "Für den Moment bin ich stolz auf das Erreichte, aber ich weiß, dass ich auch dranbleiben muss."

Gladbachs Nachwuchstorwart Jan Olschowsky

Startete die Party nach dem 4:2 gegen den BVB: Gladbachs Jan Olschowsky vor der Fan-Kurve. IMAGO/Sven Simon

Im Fokus anderer Klubs - schon vor der Bundesliga-Premiere

Im Sommer läuft der Vertrag des Talents aus. Das Interesse anderer Klubs hat Olschowsky, der sich normalerweise in der Regionalliga West bei Borussias U 23 Spielpraxis holt, längst geweckt; schon vor den ersten Bundesligaminuten. Nach kicker-Informationen sind darunter Erstligavereine aus der niederländischen Eredivisie und ebenso Klubs aus der deutschen 2. Bundesliga.

Am liebsten würde Olschowsky in Gladbach bleiben, perspektivisch möchte er zur Nummer 1 der Fohlenelf aufsteigen. Die Fragen zur Zukunft wiegelte er am Freitagabend ab.  "Darüber mache ich mir heute gar keine Gedanken", sagte Olschowsky. "Was in Zukunft passiert, das werden wir sehen."

Denn für ihn heißt es erst einmal: Durchatmen und genießen.

Jan Lustig

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - Borussia Dortmund