Football

Oliver Bierhoff steigt als Berater der New England Patriots ein

NFL-Team wird von ehemaligen DFB-Manager unterstützt

Vom Fußball zum Football: Bierhoff steigt als Berater der New England Patriots ein

Nach vielen Jahren beim DFB widmet sich Oliver Bierhoff einer neuen Aufgabe - im American Football.

Nach vielen Jahren beim DFB widmet sich Oliver Bierhoff einer neuen Aufgabe - im American Football. IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Die National Football League macht Anfang November Halt in Frankfurt, gleich zwei Spiele stehen hier auf der Agenda. Einmal treffen die aktuell furiosen Miami Dolphins auf die Kansas City Chiefs, den amtierenden Super-Bowl-Champion. Diese Partie steigt am Sonntag, den 5. November (15.30 Uhr), in der Heimstätte der Eintracht.

Genau eine Woche später kommt es am selben Ort im Deutsche-Bank-Park zum Aufeinandertreffen der New England Patriots und der Indianapolis Colts.

Aus Sicht der Patriots war es das aber nicht in diesen Tagen in Sachen Deutschland. Denn wie inzwischen bekannt wurde, hat sich das NFL-Franchise aus Foxboro im US-Bundesstaat Massachusetts mit Oliver Bierhoff verstärkt.

Eine ganz neue Aufgabe

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Gut zehn Monate nach dem Rückzug als Geschäftsführer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) kehrt der 55-Jährige in den Sport zurück und wird Berater der von Bill Belichick trainierten und von Besitzer Robert Kraft geführten Patriots.

Bierhoff und der DFB hatten am 5. Dezember 2022 kurz nach dem abermals vorzeitigen WM-Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft das langjährige Arbeitsverhältnis ausgelöst. Er selbst hatte dazu etwa erklärt: "Der Fußball hat mein Leben geprägt und wird mich weiter begleiten."

Das stimmt zumindest beruflich nicht mehr: Schließlich bedeutet Football in den Vereinigten Staaten etwas ganz anderes. Und dieser in den USA beliebtesten und weltweit immer mehr Anziehungskraft entwickelnden Sportart verschrieb sich Bierhoff nun.

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Bereits bei den Patriots gesichtet

In New Englands Gillette Stadium war der 55-Jährige sogar zuletzt schon aufgetaucht, als die das aktuell von Neu-Bundestrainer Julian Nagelsmann geleitete DFB-Team zu Beginn der jüngsten USA-Reise Halt bei den Patriots gemacht hatten. Nun kam der Grund ans Licht.

Es ist zudem ein Comeback mit Ansage. Denn Bierhoff hatte vor wenigen Tagen im Interview mit "RTL/ntv" bereits erklärt, bald einen neuen Job annehmen zu wollen. "Vielleicht wird es auch früher als der 1. Januar", so der damalige Wortlaut. Und genau so ist es. Für den Wiedereinstieg als "Wachstumsstratege" wechselt Bierhoff die Sportart, betritt aber kein völliges Neuland. Schließlich hat der frühere Nationalstürmer (70 Länderspiele, 37 Tore, Europameister 1996) schon länger ein Auge auf die NFL gerichtet. Football sei "ein großartiger Sport und allerbeste Unterhaltung", er selbst sei seit Jahren Fan, verfolge das NFL-Treiben immer intensiver und "liebe die Leidenschaft, die Athletik und die Spannung dieses Spiels".

Ich liebe die Leidenschaft, die Athletik und die Spannung dieses Spiels.

Oliver Bierhoff

Das Arbeitsprofil sieht dabei wie folgt aus: Bierhoff soll die Patriots bei ihren künftigen und durch die National Football League gestatteten Expansionsaktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterstützen. Er selbst sieht dabei gerade auf dem deutschsprachigen Markt weiter "großes Potenzial, American Football und die New England Patriots noch populärer zu machen".

Deutschland ist seit zwei Jahren ein sogenannter "Heimmarkt" für die Patriots, die seit Anfang der 2000er Jahre vor allem durch die Erfolge mit Quarterback-Legende Tom Brady und Trainer Belichick auf sich aufmerksam gemacht hatten (insgesamt sechs Super-Bowl-Siege), 2023 aber sportlich schwächeln.

Bierhoff, "der perfekte Partner"

Als "Business Advisor" soll Bierhoff nun seine Erfahrungen "beim Aufbau professioneller Strukturen und Branchenkenntnisse" vor allem in den Bereichen Vermarktung, Markenführung und Geschäftsentwicklung einbringen. In einer Mitteilung schreibt das Franchise zudem: "Obwohl sich die New England Patriots bereits seit 2017 in Deutschland und anderen europäischen Ländern engagieren, ist das oftmals immer noch Neuland für uns. Mit Oliver haben wir jetzt den perfekten Partner gefunden, der uns im Rahmen unserer Wachstumsstrategie unterstützt."

Zwischen 2004 und 2022 war der frühere HSV- und Milan-Spieler Bierhoff als Funktionär beim DFB tätig gewesen - zuletzt als sogenannter "Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie". Nach dem zweiten Aus in Folge in der WM-Gruppenphase und aufkommender Kritik hat der damals noch 54-Jährige einen Schlussstrich gezogen und seinen noch bis 2024 laufenden Vertrag mit dem Verband aufgelöst. Direkt mit der offiziellen Bekanntgabe der DFB hatte Bierhoff eine persönliche Stellungnahme veröffentlicht.

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