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Eagles lassen Federn - Bills stoppen Giants an der Goalline

NFL, Week 6, Sunday Night: St. Brown glänzt

Auch die Eagles lassen Federn - Bills stoppen Giants an der Goalline

Knapp zwei Minuten vor Schluss: Breece Hall feiert den entscheidenden Touchdown gegen die Eagles.

Knapp zwei Minuten vor Schluss: Breece Hall feiert den entscheidenden Touchdown gegen die Eagles. Getty Images

Den Eagles geht das Benzin aus

Als D'Andre Swift Mitte des zweiten Viertels einen Pass von Jalen Hurts zum 14:3-Zwischenstand für die Philadelphia Eagles veredelte, schien auch der sechste Sieg für das Team aus der "City of Brotherly Love" auf den Weg gebracht zu sein. Doch den Gästen ging im MetLife Stadium von New York das Benzin aus. Es waren die letzten Punkte für Philadelphia an diesem Abend.

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Jets-Kicker Greg Zuerlein ließ sein Team mit drei aufeinanderfolgenden Field Goals immer näher herankriechen (12:14 zum Ende des dritten Viertels), im Schlussabschnitt nutzte Breece Hall mit einem Acht-Yard-Run in die Endzone die Gunst der Stunde. Weil Randall Cobb auch noch Zach Wilsons Kurzpass zur Zwei-Punkt-Conversion machte, stand es 106 Sekunden vor dem Ende 20:14 für die Jets. Zu wenig Zeit letztlich für einen diesmal sehr fehlerhaften Jalen Hurts, um den Spieß noch einmal umzudrehen. Der Eagles-QB hatte den Punktereigen zwar mit einem kurzen Lauf zum 7:0 eröffnet, leistete sich alles in allem jedoch gleich drei Interceptions. Da halfen auch die 280 Yards Raumgewinn in der Luft und die 47 am Boden nicht, um den Eagles ein 6-0 zu bescheren. Damit ist kein Team der NFL mehr unbesiegt, nachdem zuvor schon die San Francisco 49ers den Cleveland Browns unterlegen waren.

Für die Jets heißt es nach dem frühen Aaron-Rodgers-Schock - der Altmeister warf gut einen Monat nach seinem Achillessehnenriss schon wieder gut gelaunt Pässe - nun: drei Siege, drei Niederlagen. Spielmacher Wilson kam gegen die Eagles auf 186 Yards bei 19 erfolgreichen Pässen (33 Versuche).

St. Brown glänzt in Tampa

Gleichauf mit Niners und Eagles: die Detroit Lions. Bei harmlosen Tampa Bay Buccaneers (3-2) stellte das Team aus der Motor City ebenfalls auf 5-1. Jared Goff (30/44, 353 Yards, 2 TD) hielt seine Offense im Gegensatz zu Gegenüber Baker Mayfield (19/34, 206, 1 INT) am Laufen, hatte insbesondere am Zusammenspiel mit Amon-Ra St. Brown Gefallen gefunden. Der Deutsche schnappte sich beim 20:6-Auswärtssieg gleich ein Dutzend Pässe für 124 Yards und krönte seine Vorstellung mit einem 27-Yard-TD-Catch im zweiten Viertel zum zwischenzeitlichen 10:3. Den Deckel aufs Spiel machte später Jameson Wiliams, der nach Goff-Zuspiel einen 45-Yard-Spielzug in der Endzone komplettierte (17:6).

Giants verpassen Überraschung an der Goalline

Nicht unbedingt erwartet worden war dieser Krimi: Die Buffalo Bills (4-2) hielten sich nach ihrem enttäuschenden London-Trip (20:25 gegen Jacksonville) gegen ihren Nachbarn New York Giants (1-5) zwar schadlos, konnten beim 14:9 aber über weite Strecken nicht überzeugen und mussten bis zum allerletzten Spielzug um den Erfolg bangen. Jones-Vertreter Tyrod Taylor (24/36 für 200 Yards) gab den Gäste an den Niagarafällen gemeinsam mit dem rechtzeitig fit gewordenen Saquon Barkley (93 Yards) die Chance zum Sieg. Kicker Graham Gano hatte anfangs für eine 6:0-Führung gesorgt, die sage und schreibe bis ins vierte Viertel Bestand hatte.

Die Bills-Defense feiert den Thriller-Sieg in der eigenen Endzone

Ende ohne Schrecken: Die Bills-Defense feiert den Thriller-Sieg in der eigenen Endzone. Getty Images

Erst dann fand Josh Allen (19/30, 169, 2/1) mit seiner Bills-Offense den Rhythmus und schaffte zwei Touchdown-Pässe, die für einen 14:9-Endstand sorgten. Allerdings: Die Giants bäumten sich in der Crunchtime noch einmal mächtig auf. Taylor führte seine Farben bis zur Goalline - bei noch zwei Sekunden auf der Uhr. Bei seinem letzten Wurf von der 1-Yard-Linie in die Endzone hatte Passempfänger Darren Waller die Hand zwar eng gedeckt am Spielgerät, konnte es aber nicht festhalten. Wie im gesamten Spiel gelang den Giants trotz Vorstößen in die Red Zone am Ende kein einziger Touchdown, perfekt war somit die vierte Niederlage am Stück für den Laternenträger in der NFC East.

Kupp & Co. zu stark für die Cardinals

In einem weiteren Sonntagsspiel konnten die Los Angeles Rams (3-3) ihre Bilanz durch einen ungefährdeten 26:9-Erfolg über die Arizona Cardinals (1-5) ausgleichen. Matthew Stafford (15/24, 226 Yards, 1 TD) und Cooper Kupp (sieben Catches für 148 Yards, 1 TD) waren zu stark für Joshua Dobbs (21/41, 235 Yards, 1 INT) und seine Farben.

Auch Ex-Meister New England Patriots steht bei 1-5, lieferte den gastgebenden Las Vegas Raiders (3-3) aber immerhin ein enges Spiel, um am Ende mit 17:21 zu verlieren. Die Raiders beklagen den verletzungsbedingten Ausfall von Spielmacher Jimmy Garoppolo (14/22, 162, 1/1), der wegen einer Rückenblessur nach der Pause nicht mehr zurückkehrte und durch Brian Hoyer (102 Yards) ersetzt wurde.

Andreas Holzmann

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