Bundesliga

Volle Attacke oder Schongang in München?

Schalke: Fünf Profis droht eine Gelbsperre

Volle Attacke oder Schongang in München?

Sind von einer Gelbsperre bedroht: Marius Bülter und Simon Terodde.

Sind von einer Gelbsperre bedroht: Marius Bülter und Simon Terodde. IMAGO/Team 2

Gegen den FC Bayern sieht der FC Schalke seit Jahren schlecht aus. Die Königsblauen haben kein einziges der vorigen 22 Duelle gewonnen (19 Niederlagen, drei Remis), die jüngsten neun Partien wurden alle verloren, der letzte Sieg, ein 2:0 vor eigenem Publikum, stammt aus dem Jahr 2010, damals noch mit Manuel Neuer zwischen den Pfosten der Gelsenkirchener. Das sind entmutigende Zahlen vor der Reise zum Rekordmeister.

Schalke steht nach den nervenaufreibenden Siegen gegen Bremen (2:1) und Mainz (3:2) erstmals seit dem 8. Spieltag wieder auf einem Nichtabstiegsplatz, weitere Punkte werden aber nötig sein für den Klassenerhalt. Der Aufsteiger hat hier vor allem das Heimspiel nächste Woche gegen Frankfurt im Visier, geliebäugelt wird mit einem Extrapunkt bei den Leipzigern, die sich vor dem finalen Spieltag vielleicht schon für die Champions League qualifiziert haben.

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Die Frage, die sich die Königsblauen mit Blick auf diesen Samstag insgeheim stellen, lautet: Lieber das Spiel in München (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Schongang bestreiten, um gegen Frankfurt und im Saisonfinale bei RB Leipzig auf volle Attacke zu setzen - oder gegen den qualitativ um Längen besser besetzten Branchenprimus, der Platz 1 verteidigen muss, alles rauspowern?

Jenz fällt aufgrund von muskulären Problemen "definitiv" aus

Es ist ein schmaler Grat. Die anstrengenden Rückrunden-Wochen haben die Schalker nicht weniger anfällig für muskuläre Probleme gemacht, im Gegenteil. Zudem sind gleich fünf Stammkräfte von einer Gelbsperre bedroht: Marius Bülter, Moritz Jenz, Simon Terodde, Maya Yoshida und Rodrigo Zalazar.

Steht überhaupt einer dieser Fünf in München in Schalkes Startelf? Jenz auf keinen Fall, er fällt aufgrund muskulärer Probleme erneut "definitiv" aus, sagte Reis am Donnerstag. Terodde, der als Strafraumstürmer stark auf Zuspiele angewiesen ist, könnte von Michael Frey ersetzt werden, der als Spitze viele Wege geht und als Balleroberer wichtig sein kann.

Yoshida sitzt wohl erneut auf der Bank

Yoshida dürfte zum zweiten Mal hintereinander auf der Bank sitzen - Reis hat nach dem Spiel in Mainz keinen Grund, Sepp van den Berg oder Marcin Kaminski aus der Innenverteidigung abzuziehen. Zalazar ist bei Reis zwar als Kreativspieler auf der Zehnerposition sehr gefragt, Zalazars Verspieltheit, die regelmäßig zu Ballverlusten führt, könnte Schalke jedoch gegen eine Mannschaft wie München erst recht zum Verhängnis werden.

Bleibt Bülter. Der Top-Torschütze des Aufsteigers (11 Treffer) ist nicht zuletzt wegen seiner Nervenstärke aktuell am wenigsten verzichtbar für Reis, der den Offensivspieler aber vor allem gegen Frankfurt ganz fest einplant. Bülter, der unter der Woche reduziert trainiert hat, könnte am Samstag von Tim Skarke ersetzt werden.

Toni Lieto

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