2. Bundesliga

Voglsammer im Interview: "Ich will was erreichen und der Mannschaft helfen"

Entschlossener Neuzugang bringt Hannover die Wende

Voglsammer im Interview: "Ich will was erreichen und der Mannschaft helfen"

Jubel in Karlsruhe: Andreas Voglsammer war maßgeblich am Remis beteiligt.

Jubel in Karlsruhe: Andreas Voglsammer war maßgeblich am Remis beteiligt. Getty Images

Herr Voglsammer, Sie kamen gegen Karlsruhe nur als Einwechselspieler zum Zuge. Wie viel Wut im Bauch war bei Ihrer anschließenden Energieleistung mit dabei? 
Wut nicht, ich bin ja schon lange genug im Geschäft. Ich weiß, dass es schnell geht, auch in die andere Richtung. Nicolo Tresoldi ist ein super Spieler, Havard Nielsen auch. Es gehört dazu. Warum ich draußen saß, weiß ich nicht. Aber es wird schon seinen Grund gehabt haben.

16. Spieltag

Trainer Stefan Leitl hatte Sie im Vorfeld kritisiert und gesagt, dass Sie noch mehr Torgefahr ausstrahlen müssen. 
Zuletzt in Paderborn war es generell nicht einfach. Wir waren 70 Minuten in Unterzahl, ich habe mehr im zentralen Mittelfeld gespielt. Wir können es schon alle gut einordnen. Klar weiß ich auch, dass ich besser spielen kann. Es ist auch nicht mein Anspruch, auf der Bank zu sitzen und ein bisschen zu chillen. Ich will was erreichen, der Mannschaft helfen, mit Toren, Assists, guten Leistungen. Das klappt mal besser, mal schlechter. Ich muss da mehr Konstanz reinkriegen. Aber das gilt für die ganze Mannschaft.

Was lief in der ersten Stunde gegen den KSC schief? 
Vielleicht fehlte ein bisschen Überzeugung. Die letzte Gier, die gegnerischen Angriffe wegzuverteidigen. Der Mut, selbst den Abschluss zu suchen, das Tor machen zu wollen. Es war dann ähnlich wie vor zwei Wochen (2:2 gegen Hertha BSC, ebenfalls nach 0:2-Rückstand, d. Red.). Am Ende hatten wir eine überragende Mentalität, aber wenn wir die Stabilität nicht so hinbekommen und nicht unseren Fußball spielen, liegen wir schnell einmal 0:2 zurück und laufen dann hinterher. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben und darf so nicht passieren.

Natürlich versuche ich meine Erfahrung so einzubringen, dass wir den nächsten Schritt machen können.

Wie geht man als Einwechselspieler in so ein zerfahrenes Spiel? Mit der Einstellung: Ich will das Spiel gewinnen! Ich wusste, das wird schwer, aber auch, dass ich meinen Beitrag dazu leisten kann, es in die richtige Bahn zu lenken. Es hat ganz ordentlich funktioniert, aber eigentlich wollten wir gewinnen.

Sie sind ein erfahrener Spieler, kennen die 2. Liga. Nach zuletzt nur drei von zwölf möglichen Punkten zuletzt: Was geht mit Blick auf das Spiel bei Holstein Kiel und die Rückrunde noch für Hannover 96, ist der Aufstiegszug schon abgefahren? 
Abgefahren ist noch gar kein Zug, egal wie das Spiel in Kiel ausgeht. Dann haben immer noch die komplette Rückrunde. Wir wollen in Kiel gewinnen, werden dort alles daran setzen, von Minute eins an den Fußball zu zeigen, den wir spielen wollen. Auch das Spiel den Gegebenheiten anzupassen, gehört dazu. Wenn es mal nicht ganz so schön aussieht - nun, in der 2. Liga ist auch mal Kämpfen und Beißen dabei.

Sehen Sie sich als Führungsspieler, der diesen Ton der Überzeugung im neuen Jahr anschlagen wird? 
Ich bin jetzt kein absoluter Lautsprecher. Aber ich habe immer ein offenes Ohr für die Jungs, versuche ihnen Tipps zu geben, so gut es geht. Sie können immer zu mir kommen. Natürlich versuche ich meine Erfahrung so einzubringen, dass wir den nächsten Schritt machen können.

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