Bundesliga

"Völlig verschlafen": Bremen schlägt sich in Augsburg selbst

Werder rennt beim FCA vergeblich an

"Völlig verschlafen": Bremen schlägt sich in Augsburg selbst

Ärger in Augsburg bei Christian Groß und Amos Pieper.

Ärger in Augsburg bei Christian Groß und Amos Pieper. IMAGO/Nordphoto

20:9 Torschüsse, 62 Prozent Ballbesitz, 81 Prozent Passquote: Die Statistik sprach am Samstagabend für den SV Werder Bremen, in Augsburg setzte es aber dennoch die fünfte Niederlage aus den letzten sechs Auswärtsspielen. Warum? "Wir waren in den entscheidenden Momenten nicht wachsam", analysierte Niklas Schmidt am "Sky"-Mikrofon.

Doch was waren jene Szenen, die Augsburg zum Sieg nutzte? Bereits nach sechs Minuten lag Werder, das zuvor durchaus in Führung hätte gehen können (Füllkrug, 3.), in Rückstand. Ein einfacher langer Ball hebelte die gesamte Bremer Abwehr aus, FCA-Stürmer Beljo musste nur noch vollenden. "Wir hatten in den ersten zehn Minuten Probleme. Wir wussten, dass es ein wildes Spiel werden wird, dass viele lange Bälle kommen. Daraus kriegen wir auch ein Tor", ärgerte sich Kapitän Marco Friedl über das frühe 0:1.

Kurz darauf bot sich dem SVW jedoch die Chance auf den Ausgleich, Schmidt vergab nach kapitalem Fehler von Renato Veiga aber zu überhastet. "Im Nachhinein tut es weh, es wäre das frühe 1:1 gewesen. Ich hätte noch ein paar Meter gehen können", so der Bremer Unglücksrabe, der in dieser Szene reichlich Zeit hatte und auch den völlig freistehenden Marvin Ducksch hätte bedienen können.

Große Lücke nach der Pause

Der Ausgleich sollte Bremen aber dennoch gelingen, Jens Stage nutzte eine weitere Augsburger Unachtsamkeit. Eine ebenjene leistete sich aber auch Werder kurz vor der Pause, Ermedin Demirovic konnte Christian Groß' Einladung jedoch nicht annehmen.

Diese Schläfrigkeit in der letzten Kette stellte Bremen auch im zweiten Durchgang nicht ab, im Gegenteil: Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff klaffte eine große Lücke im Bremer Zentrum, Arne Maier schloss letztlich eiskalt zum entscheidenden 2:1 ab. "Wir kommen völlig verschlafen aus der Halbzeit raus, es war Augsburgs einzige Chance in der zweiten Hälfte", so Friedl.

Keine Panik an der Weser

Warum diese dem FCA zum Sieg reichte? "In der zweiten Halbzeit waren wir in manchen Aktionen viel zu unsauber", erkannte Schmidt. Bremen war zwar dominant, entwickelte aber kaum Torgefahr. "Wir laufen 45 Minuten an und sind ganz klar die bessere Mannschaft", bilanzierte Friedl, der aber auch wusste, dass "wir uns ganz klar selbst geschlagen haben".

In Panik verfällt man an der Weser wegen der vermeidbaren Niederlage aber nicht. "Sie wird uns nicht umwerfen", kündigte Ole Werner an. Tabellarisch befindet sich Bremen zudem weiterhin in ruhigen Gewässern, der Vorsprung auf Platz 16 beträgt elf Punkte. Sämtliche Träumereien über Europa dürften nun aber ad acta liegen.

tso

Bilder zur Partie FC Augsburg - Werder Bremen