Bundesliga

VfB Stuttgart war unter Druck: Die Hintergründe des Özcan-Deals mit dem HSV

Warum Stuttgart ihn jetzt zum HSV ziehen lässt

VfB war unter Druck: Die Hintergründe des Özcan-Deals

Schließt das Kapitel VfB Stuttgart: Berkay Özcan.

Schließt das Kapitel VfB Stuttgart: Berkay Özcan. imago

Der Hamburger SV bekommt eine weitere vielversprechende Hilfe im Aufstiegsrennen der 2. Liga, Berkay Özcan ist zurück bei seinem Ex-Trainer Hannes Wolf, bei dem ihm weitaus mehr Einsätze winken als unter Markus Weinzierl, Wolfs Nach-Nachfolger in Stuttgart. Dass der HSV den 21-jährigen Mittelfeldspieler am Donnerstag vom VfB verpflichtet und mit einem Vertrag bis 2023 ausgestattet hat , ist sportlich also nachvollziehbar - finanziell aber auch.

Denn nach kicker-Informationen stand der VfB unter Handlungsdruck: Er lief Gefahr, sein Eigengewächs, das 2013 mit 15 Jahren vom Karlsruher SC gekommen war, im Sommer zu deutlich schlechteren Konditionen zu verlieren. Auch das könnte HSV-Sportvorstand Ralf Becker gemeint haben, als er am Donnerstag von einer "besonderen Konstellation" sprach, die sich bei Özcan ergeben habe.

Spielersteckbrief Özcan
Özcan

Özcan Berkay

Faktisch ist Özcan aktuell nur an den HSV ausgeliehen

Als dieser im Dezember 2017 seinen Vertrag in Stuttgart bis 2021 verlängert hatte, hieß es in der offiziellen Mitteilung, das neue Arbeitspapier enthalte keine Ausstiegsklausel. Fakt ist nach kicker-Informationen aber, dass der VfB den türkischen Nationalspieler im Sommer für eine festgeschriebene Summe, etwa 1,2 Millionen Euro, hätte ziehen lassen müssen, wenn er nicht auf eine bestimmte Einsatzzeit gekommen wäre.

Sie soll bei etwa 500 Spielminuten gelegen haben - eine Zahl, die Özcan nach bislang nur drei Kurzeinsätzen und langer Verletzungspause (Syndesmoseriss im November) wohl kaum noch erreicht hätte. Und so einigte sich der VfB auf folgenden Deal mit dem HSV: Der Zweitligist leiht Özcan bis zum Sommer de facto nur aus, verpflichtet ihn dann aber im Sommer fest für rund zwei Millionen Euro. Der VfB kassiert also mehr, als ihm die Klausel eingebracht hätte.

Der VfB kassiert noch mehr, wenn der HSV aufsteigt - in den nächsten Jahren

Und die Summe könnte noch weiter steigen: Abgemacht ist nämlich auch, dass der HSV seine Überweisung auf etwa drei Millionen Euro erhöht, wenn er aufsteigt - ob in der laufenden Saison oder in einer der nächsten. Sollte der Zweitliga-Spitzenreiter die Bundesliga-Rückkehr in diesem Jahr doch verpassen, wäre die Personalie Özcan übrigens abgesichert: Der Vertrag des Neuzugangs ist für beide Ligen gültig.

jpe/gem

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