Ob er zufrieden ist? Als Pellegrino Matarazzo das nach dem 2:1-Sieg gegen den FC Augsburg bei DAZN gefragt wurde, wiegte er den Kopf hin und her und antwortete lieber: "Wir haben den Sieg auf jeden Fall erkämpft." Dieser sei schon "ein Stück weit glücklich", räumte der Trainer des VfB Stuttgart ein, tue aber "trotzdem gut".
Nach vier Niederlagen hintereinander machte der Aufsteiger am Freitagabend noch einmal deutlich, dass er nicht gewillt ist, die Saison einfach austrudeln zu lassen - Tabellenniemandsland hin, Verletzungspech her. Vor allem auf ein Duo konnte sich Matarazzo dabei verlassen.
Bredlow: "Am Ende ist es mein Job"
Im Tor brachte Fabian Bredlow die Augsburger bei seinem VfB-Bundesligadebüt mit zahlreichen Paraden zur Verzweiflung. "Er hat es gut gemacht, hat Souveränität ausgestrahlt", lobte Matarazzo den Vertreter des verletzten Gregor Kobel (Rückenprobleme). Bredlow habe zwar auch mehrere Bälle gehalten, "wo man sagen muss, er soll sie halten", aber auch solche, "wo man sagt: Boah, super gehalten".
"Am Ende ist es mein Job", sagte Bredlow selbst bescheiden, strahlte allerdings sichtlich über seinen Beitrag zum "dreckigen Sieg". Bei seinem letzten Pflichtspiel, dem 1:2 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Gladbach Anfang Februar, hatte er noch entscheidend gepatzt.
Kalajdzic stellt VfB-Rekord auf
Der zweite Stuttgarter Matchwinner hieß auf der anderen Seite des Spielfelds einmal mehr Sasa Kalajdzic. Das 1:0 bereitete er Philipp Förster mit einer herrlichen Ablage vor ("Ich wollte es auch so"), beim 2:1 musste der umworbene Zwei-Meter-Schlacks zwischen zwei Augsburgern nicht einmal hochspringen, um zum Sieg einzuköpfen.
"Darko (Churlinov, Anm. d. Red.) bringt ihn super rein, er hat gesehen: Ich bin drin", beschrieb Kalajdzic gewohnt launig seinen 15. Saisontreffer: "Dann gibt es keine Fragen mehr. Bring einfach den Ball rein und ich mach das Tor, fertig. Da gibt es keine Phantasiebälle oder irgendwelche zwei Meinungen. Wie willst du ein Tor schießen, wenn du die Bälle nicht reinbringst?"
Seit 1997/98, als der kicker begann, bei Toren die Körperteile zu erfassen, ist Kalajdzic der erste VfB-Profi, der in einer Saison siebenmal mit dem Kopf trifft. Diesmal sogar aus dem Stand - "da bin ich sehr dankbar", grinste der Österreicher. Dass der Sieg trotzdem ziemlich glücklich war, störte ihn nicht: "Wen interessiert's?"
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