Führich fasst sich auch an die eigene Nase
Nicht nur Chris Führich empfand die 1:2-Pleite als "bitter". Der Stuttgarter Führungstorschütze - mit einem Traumtor hatte er sein Team zum 1:0-Pausenstand geschossen - trauerte seiner Chance hinterher, bei der er im zweiten Durchgang aus aussichtsreicher Position am Tor vorbeischoss (70.) und die mögliche erneute Führung vergab. "Den muss ich machen, schade für die Mannschaft. Es war wieder mehr drin", kommentierte der auffälligste Offensivspieler der Schwaben, die im Falle eines Hertha-Sieges gegen Gladbach auf den vorletzten Platz abrutschen würden.
Zum Zeitpunkt von Führichs Hochkaräter stand es schon 1:1, nachdem Referee Sascha Stegemann einen Hinweis aus dem Kölner Keller erhalten und nach persönlicher Ansicht der Bilder ein Foul von Dan-Axel Zagadou an Michael Gregoritsch erkannt hatte. Vincenzo Grifo egalisierte vom Punkt (60.).
Bredlow bekommt nur wenig zu tun
Man habe gute Ansätze gezeigt und extrem wenig zugelassen, konstatierte Fabian Bredlow, der am Morgen von seinem Einsatz erfahren hatte, nachdem Stammkeeper Florian Müller wegen eines Magen-Darm-Infekts nicht spielen konnte, gegenüber "Sky". Aber am Ende reichte es für den VfB weder zum ersten Dreier unter Bruno Labbadia und auch nicht zu einem Punktgewinn. Verloren habe man, "weil Freiburg zwei Elfmeter bekommen hat", klagte Bredlow, der sein Team bei der einzigen SCF-Chance vor der Pause gegen Roland Sallai vor einem Rückstand bewahrt hatte (11.).
Ist für mich schon sehr, sehr wenig.
Fabian Bredlow
Beim entscheidenden Treffer - Grifo verwandelte humorlos auch seinen zweiten Strafstoß (84.) - war wieder Zagadou ein Protagonist. Diesmal war Ritsu Doan im Zweikampf mit dem Innenverteidiger zu Fall gekommen. Stegemann ließ wie schon zuvor zunächst weiterlaufen, ehe er wieder eine Nachricht aufs Ohr bekam und nach langer und oft wiederholter Ansicht in der Review-Area zum zweiten Mal auf den Punkt zeigte. "Ist für mich schon sehr, sehr wenig und sieht nicht nach einem klaren Elfmeter aus", kritisierte Bredlow und meinte lapidar: "Aber ich bin kein Schiedsrichter. Am Ende ist es einfach bitter.“
Es passte ins triste Stuttgarter Bild, dass ein direkter Freistoß von Borna Sosa in der Nachspielzeit nur am Lattenkreuz landete und somit einen verdienten Punktgewinn verhinderte.
