Bundesliga

Verteidiger? Achter? Stürmer? Allzweckwaffe Thielmann ist's egal

Kölns Eigengewächs überzeugt auch in der Abwehr

Verteidiger? Achter? Stürmer? Allzweckwaffe Thielmann ist's egal

Kölns Allrounder Jan Thielmann

Kölns Allrounder Jan Thielmann IMAGO/Treese

Der zweite Saisonsieg lässt am Kölner Geißbockheim wieder etwas die Sonne scheinen - der graue Nieselregen spielt angesichts des Siegs gegen Darmstadt 98 (1:0) am vergangenen Freitagabend keine Rolle. "Man kommt zum Training und hat eine gewisse Erleichterung: Ein Sieg im Rücken tut immer gut. Die gute Laune ist wieder da", sagt etwa Jan Thielmann. Dass die Geißböcke zuletzt in der Liga in vier Partien dreimal ungeschlagen blieben, liegt auch ein wenig an seiner Rückkehr ins Team.

Solide in der neuen Rolle

Eine Muskelverletzung hatte den 21-Jährigen lange Zeit gestoppt. Erst beim 2:3 im Pokal gegen Kaiserslautern hatte Thielmann wieder mal bei den Profis mitgespielt - und gleich zu den Lichtblicken gehört. Es folgte eine Einwechslung gegen Bochum (1:1) und zuletzt zwei Startelfnominierungen gegen den FC Bayern (0:1) und eben in Darmstadt (1:0).

Bundesliga, 14. Spieltag

"Es ist ein gutes Gefühl, komplett fit zu sein und keine Bedenken mehr zu haben wegen der letzten Verletzung oder der davor. Es macht Spaß", sagt das Kölner Eigengewächs. 2017 kam Thielmann von Eintracht Trier ins Rheinland, hat seitdem 106 Bundesligaspiele für den FC bestritten.

Und neuerdings macht Thielmann das in einer neuen Rolle. Bereits gegen den Rekordmeister mischte er eine Zeit lang als rechter Teil der Fünfer-Abwehrreihe mit. Gegen Darmstadt rutschte der gelernte Offensivspieler dann nach den Pausenwechseln von Trainer Steffen Baumgart erneut nach hinten. Und Thielmann machte seine Sache gut, gewann insgesamt 62 Prozent seiner Zweikämpfe und erhielt die kicker-Note 2,5.

"Ich spiele da, wo mich der Trainer aufstellt: Ob es als Rechtsverteidiger ist, als rechte Acht oder als Stürmer", sagt Thielmann ganz mannschaftsdienlich. Mit Baumgart habe er im Training über die neue Aufgabe gesprochen und die veränderten Anforderungen. "Dann habe ich nicht so den Drang nach vorne, muss keine Tore schießen und kann mich auf meine Aufgabe konzentrieren. Deswegen ist es als Rechtsverteidiger auch eine Option für mich", erklärt Thielmann.

Thielmann bleibt eine Option hinten rechts

Allerdings: Mit ihm hinten rechts in der Viererkette ist das FC-Spiel naturgemäß deutlich offensiver ausgelegt. "Wie man in Darmstadt sehen konnte, waren die Außenverteidiger dann auch ein Stück höher", erklärt der Profi und betont: "Der Offensivdrang bleibt natürlich. Es darf nur nicht zu viel werden, weil sonst die rechte Seite offen ist." Die Option Thielmann dürfte als Nussknacker oder gegen eher defensive Gegner also durchaus weiter infrage kommen.

So ein Gegner könnte Mainz 05 sein, der am Sonntagabend (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim 1. FC Köln spielt. Nur ein Zähler trennt die Rheinhessen (acht Punkte) von den Kölnern (neun). "Das Gefühl eines Dreier zu haben, ist gut - gerade noch gegen einen direkten Konkurrenten unten drin. Das gibt hoffentlich Aufwind für Sonntag", hofft Thielmann und betont, die Art und Weise sei im Abstiegskampf total egal: "Am Ende geht es um die drei Punkte, und die waren bei uns - wenn auch nicht ganz glanzvoll. Wenn wir am Sonntag auch wieder dreckig 1:0 gewinnen, wäre mir das auch recht."

Jim Decker

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