Verls Trainer Guerino Capretti, der seinen 38. Geburtstag feierte, veränderte seine Mannschaft nach dem 1:0-Erfolg gegen den SV Lippstadt in der Regionalliga auf einer Position: Hecker ersetzte Winter-Neuzugang Schikowski.
Berlins Coach Urs Fischer stellte im Vergleich zur 0:5-Pleite in Dortmund dreimal um: In der Dreierkette durfte Parensen anstelle von Subotic (nicht im Kader) ran, offensiv erhielten Ingvartsen und Ujah den Vorzug vor Malli und Bülter (beide Bank).
Wenig Spielfluss: Verl macht Union das Leben schwer
Der Bundesligist stand in der Anfangsphase enorm hoch und versuchte, den Außenseiter zu Fehlern zu zwingen. Der agierte aber konzentriert, machte den Berlinern das Leben alles andere als leicht und hatte durch Janjic sogar die erste nennenswerte Möglichkeit der Partie (15.). Erst kurz darauf wurde auch Union gefährlich: Brüseke parierte einen artistischen Abschluss von Ujah (19.), Andersson jagte den Ball aus bester Position weit über das Tor (25.).
Das Geschehen verlagerte sich nun zunehmend in die Hälfte des SCV, der jedoch weiterhin diszipliniert stand und den Berlinern kaum etwas anbot. Viel Spielfluss kam so nicht zustande - auch weil die Platzverhältnisse in Verl Kombinationsfußball durchaus schwierig machten. Union wurde nur durch einen feinen Schlenzer von Gentner knapp am Winkel vorbei im ersten Durchgang noch einmal so richtig gefährlich (42.), das 0:0 zum Seitenwechsel war leistungsgerecht.
DFB-Pokal, Achtelfinale
Union wird stärker - Andrichs Hammer ist der Lucky Punch
Der zweite Durchgang begann dann mit der bis dato besten Chance der Partie: Einen weiten Einwurf verlängerte Andrich per Kopf zu Gentner, der seine Volley-Abnahme aus zentraler Position aber über den Kasten setzte (47.). Gentner wurde allmählich zum Hauptdarsteller, einen weiteren harten Schuss des Mittelfeldmanns parierte Brüseke (59.). Die Entlastungsangriffe der Verler wurden in dieser Phase immer seltener, Union wurde stärker. Brüseke musste gegen den eingewechselten Bülter parieren (64.).
Echte Großchancen spielte sich Union gegen nach wie vor enorm konzentrierte Gastgeber kaum heraus, erst Ingvartsen kam nach einem Geistesblitz von Bülter wieder zu einer guten Gelegenheit, traf aus spitzem Winkel aber nur noch das Außennetz des bereits verwaisten Tores (81.). Der letztlich verdiente Siegtreffer fiel aber doch noch: Nach einer eigentlich abgewehrten Flanke gewann Andrich den Ball gegen Schallenberg und jagte ihn dann aus knapp 20 Metern halbrechter Position mit Hilfe der Unterkante der Latte in die Maschen - ein klasse Tor (85.).
Union musste anschließend nur noch eine kritische Szene überstehen, Gikiewicz rettete aber gegen Janjic und den eingewechselten Haeder (90.+1). Die Berliner stehen nach einem harten Stück Arbeit im Viertelfinale, Verl verabschiedet sich erhobenen Hauptes aus dem DFB-Pokal.
Nun wartet für den SCV wieder der Regionalliga-Alltag, die Ostwestfalen treffen am Samstag (14 Uhr) auf den Bonner SC. Für Union Berlin geht es, ebenfalls am Samstag (15.30 Uhr), in Bremen weiter.