Bremens Trainer Florian Kohfeldt wechselte nach der 1:2-Niederlage in Ausgburg auf drei Positionen: Der 17-jährige Woltemade stand nach seinem Bundesliga-Debüt nun gar nicht im Kader, für ihn kam Osako zu seinem ersten Startelf-Einsatz im Kalenderjahr. Außerdem erhielten Friedl und Veljkovic den Vorzug vor Sahin und Toprak (beide Bank).
Dortmunds Coach Lucien Favre teilte seinem Shooting Star Haaland nach seinem Startelfdebüt beim 5:0-Erfolg gegen Union Berlin wieder die Joker-Rolle zu, der Norweger wurde in der Offensive durch Hazard ersetzt. Kurzfristig musste Favre außerdem auf Guerreiro (muskuläre Probleme) verzichten, für ihn lief Schulz auf der linken Außenbahn auf. Die letzten beiden Änderungen: Zagadou erhielt in der Dreierkette den Vorzug vor Piszczek, im Tor durfte Hitz anstelle von Bürki ran.
Dortmund hilft mit - und Selke trifft für Werder
Die Dortmunder dominierten das Geschehen in den ersten zehn Minuten, Bremen stand enorm tief und agierte eher passiv. Das änderte sich allerdings, nachdem Werder durch Klaassen (11.) die erste Chance der Partie verzeichnete. Die Hausherren wurden nun sichtbar mutiger - und gingen mit der nächsten Gelegenheit in Führung: Nach einem Ballverlust von Hakimi am eigenen Strafraum kam Rashica zum Abschluss, Hitz wehrte vor die Füße von Selke ab - und der Neuzugang hatte keine Probleme, im Nachschuss sein erstes Tor nach der Rückkehr nach Bremen zu erzielen (16.).
Bittencourts Hammer ins Glück - Selke lässt das 3:0 liegen
Bremen spielte nun mit viel Rückenwind, Dortmund zeigte sich durchaus beeindruckt. Die Schwarz-Gelben näherten sich nur nach Standardsituationen an: Ein gefährlicher Reus-Freistoß wurde von der Mauer entscheidend abgefälscht, nach der anschließenden Ecke kam Hummels zum Fallrückzieher, Pavlenkas Parade verhinderte ein Traumtor (24.). Das fiel stattdessen auf der anderen Seite: Reus klärte eine eigentlich harmlose Friedl-Ecke unzureichend vor den eigenen Strafraum. Dort misslang Bittencourt eigentlich die Ballannahme, doch dann schweißte der Mittelfeldmann die Kugel im Zurücklaufen aus rund 20 Metern perfekt in den Knick - ein herrlicher Treffer (30.).
Mit der 0:2-Hypothek versuchte der BVB nun, wieder mehr Druck zu entfachen, fand aber kein Mittel gegen die tiefstehenden Bremer und kam bis zum Seitenwechsel nicht mehr nennenswert in Abschlussposition - im Gegenteil: Selke vergab bei einem der zahlreichen Werder-Konter die Großchance auf das 3:0, Hitz bewahrte Dortmund vor einem höheren Halbzeitrückstand (44.).
DFB-Pokal, Achtelfinale
Haaland kommt - und trifft schon wieder
Zur Halbzeit passierte das, was wohl alle bei diesem Spielstand erwartet hatten: Haaland wurde eingewechselt, der Norweger ersetzte Hazard. Mit seiner ersten Aktion holte der 19-jährige direkt einen Freistoß aus herausragender Position heraus, den Reus aber erneut in die Mauer trat (49.). Auch Bremen wechselte im Angriff - allerdings unfreiwillig: Selke hatte sich bei seiner Großchance kurz vor dem Seitenwechsel verletzt und musste nach kurzem Testlauf im zweiten Durchgang dann doch Platz für Sargent machen (50.).
Mit dem präsenten Haaland im Sturmzentrum erhöhte Dortmund nun den Druck. Sancho wurde in aussichtsreicher Position geblockt (53.), Schulz scheiterte am herausgeeilten Pavlenka (57.). Der Anschlusstreffer war aber - wie könnte es anders sein - Haaland vorbehalten. Nach klasse Spielzug über Reus und Sancho wäre Brandts Lupfer wohl ohnehin ins Tor gefallen - doch Haaland ging auf der Torlinie auf Nummer sicher und drückte den Ball in die Maschen (67.). Nur wenig später hätte Dortmund beinahe den Ausgleich erzielt, doch der erst kurz zuvor eingewechselte Youngster Reyna scheiterte freistehend an Pavlenka (69.).
Rashica gelingt die Antwort - auch Reyna sticht
Stattdessen trafen fast im direkten Gegenzug wieder die Bremer: Rashica entwischte nach einem Osako-Steilpass Hummels und traf mit seinem Flachschuss präzise in die lange Ecke (70.). Doch Dortmund stürmte unbeeindruckt weiter nach vorne. Haaland traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (73.), dann traf aber der zweite BVB-Joker: Der 17-Jährige tanzte vor dem Strafraum drei Bremer aus und schlenzte die Kugel unwiderstehlich in den rechten Winkel (78.).
Der BVB-Youngster stand kurz nach seinem Traumtor gleich wieder im Fokus. Nach dem Versuch, einen Elfmeter zu schinden, wurde Reyna hart von Moisander angegangen, der den Offensivmann am Kragen packte und unsanft zu Boden stieß. Nach Ansicht der Videobilder entschied Schiedsrichter Winkmann weder auf Platzverweis, noch auf Elfmeter, sondern zeigte Moisander und Reyna jeweils Gelb (82.).
Pavlenka lässt Haaland verzweifeln - Can debütiert
Der BVB hätte in den Schlussminuten dennoch noch die Verlängerung herbeiführen können - doch Werder-Schlussmann Pavlenka hatte etwas dagegen. Der Tscheche parierte zunächst einen zu unplatzierten Abschluss von Reus (87.) und zeigte dann einen Blitzreflex gegen einen Flugkopfball von Haaland (90.+3). Auch der in der Schlussphase eingewechselte Can, der sein BVB-Debüt feierte, konnte nichts mehr am Ausscheiden der Schwarz-Gelben ändern: Wie bereits im Vorjahr (damals im Elfmeterschießen) scheitert Borussia Dortmund im Achtelfinale des DFB-Pokals an Werder Bremen.
Weiter geht es für die Borussia in der Bundesliga: Am Samstagabend (18.30 Uhr) gastiert Dortmund in Leverkusen. Werder Bremen empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Union Berlin.