2. Bundesliga

"Verärgerter" Schwartz: "So kann man kein Spiel gewinnen"

Rostock gibt Führung gegen Kiel aus der Hand

"Verärgerter" Schwartz: "So kann man kein Spiel gewinnen"

Sichtlich angefressen: Alois Schwartz.

Sichtlich angefressen: Alois Schwartz. IMAGO/Fotostand

Gut war die Laune von Alois Schwartz wahrlich nicht. Dem Rostocker Trainer war auf der Pressekonferenz nach dem 1:3 seiner Mannschaft gegen Holstein Kiel anzusehen, wie unzufrieden er war. "Enttäuscht und verärgert", fasste er selbst seinen Gemütszustand eröffnend zusammen. 

Dabei hatte ihm der Auftritt seines Teams gefallen. Zumindest zunächst. "Wir sind gut reingekommen, haben meiner Meinung nach ein gutes Heimspiel gemacht und gehen auch in Führung", umriss der ehemalige Sandhäuser die ersten 20 Minuten der Partie. Dann aber schlug Kiel in Person von Fiete Arp zu und kam überraschend zum 1:1. "Aus dem Nichts" sei das Tor laut Schwartz gefallen und hatte wesentlich zu seiner Verstimmung beigetragen, genoss der Torschütze doch viel zu viele Freiheiten. "Der Rückraum ist eingeteilt bei einem Standard. In dem Fall verlassen wir diesen Raum."

Standardschwäche auf beiden Seiten 

Der zwischenzeitliche Ausgleich war aber nicht der einzige ruhende Ball, der Schwartz aus der Fasson brachte. Auch das dritte Gegentor fing sich Hansa nach einem Eckball, die auf der anderen Seite keinen Ertrag brachten. Für den 56-Jährigen Grund genug für eine Generalkritik. "Wir haben neun Ecken und machen kein Tor. Kiel hat glaube ich zwei und macht beide Tore. Wir müssen die Standards besser verteidigen." 

Sauer stieß dem Rostocker Coach außerdem die Entstehung des zweiten Gegentreffers auf. Speziell zu dem Zeitpunkt kurz nach Wiederanpfiff. "Aktionismus" habe er nach einem für ihn völlig überflüssigen Ballverlust wahrgenommen. "Wir verlieren den Ball, machen auch noch hinten komplett auf und der Gegner kontert uns aus - und das in der 55. Minute." 

Knackpunkt Entscheidungsfindung

Die Art und Weise, wie seine Mannschaft in der Szene das Leder abgab, war für Schwartz Symptom einer größeren Problematik. "Du musst den Ball in die Box bringen, wir wollen ihn kurz reinstecken", beschrieb er die konkrete Szene, ehe er analysierte: "Im letzten Drittel sind wir gerade in der Entscheidung einfach nicht gut oder entschlossen genug. Deshalb haben wir nur einen gemacht und Kiel macht aus wenig mehr." Sein eindeutiges Fazit: "Wenn man solche Fehler macht, kann man kein Spiel gewinnen."

Die Inhalte der kommenden Trainingswoche dürften in Rostock also klar umrissen sein - und sollten sich möglichst schon im nächsten Anlauf gegen Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zeigen. Nach lediglich einem Sieg in den letzten sechs Spielen und auf Platz 15 geht der Hansa-Blick schließlich steil nach unten. 

mja

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