Bundesliga

Veh ist ein Kandidat für den VfB-Aufsichtsrat

Kehrt der Meistertrainer zurück?

Veh ist ein Kandidat für den VfB-Aufsichtsrat

Kennen sich gut: Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle und Armin Veh.

Kennen sich gut: Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle und Armin Veh. imago images/ActionPictures

Zuletzt drehte sich beim VfB Stuttgart derart viel um den Aufsichtsrat, dass man meinen könnte, die Musik bei einem Fußball-Bundesligisten würde in dem Kontrollgremium gespielt und nicht auf dem Platz. Bei dem schwäbischen Traditionsklub könnten die Tonlagen zwischen Vereinspolitik und Sport momentan nicht unterschiedlicher sein. Hier virtuose Symphonie, die sehr wahrscheinlich bald in die durchaus wohlklingende Champions-League-Melodie übergehen könnte. Dort Kakophonie und Konsonantenterror, ein als Aufsichtsratsvorsitzender abgewählter e.V.-Präsident Claus Vogt und viele, fragwürdige Vorgänge und offene Fragen rund um die Verhandlungen und den Einstieg des Minderheitsinvestors Porsche AG.

Am vergangenen Freitag jedenfalls tagte einmal wieder, unter Vorsitz der neuen Chefin Tanja Gönner, der Aufsichtsrat der Profifußball-AG, dem mittlerweile elf Menschen angehören. Und offenbar hält es ein Teil dieser elf Personen für eine gute Idee, das Dutzend vollzumachen. Denn nach kicker-Informationen sprach Armin Veh in dem Gremium vor. Die Idee dahinter soll sein, weitere sportliche Expertise hineinzuholen. Im Profifußball gearbeitet hat von den Räten lediglich Rainer Adrion, unter anderem als Trainer mehrerer Profiklubs und der deutschen U 21.

Bestätigen mögen die Sache mit Veh auf Anfrage weder die Medienabteilung des VfB noch Gönner selbst. Man handhabe die Arbeit im Gremium streng vertraulich und gebe keine Auskunft zu dort diskutierten Themen, ehe sie offiziell verkündet werden. Offenbar ist die Idee der Aufstockung also noch längst nicht spruchreif und damit auch nicht die Personalie Veh, die eine besondere Bindung nach Stuttgart hat.

Veh war Trainer bei der letzten Meisterschaft

Der 63-Jährige war schließlich Trainer der legendären Meistermannschaft von 2007 mit Timo Hildebrand, Thomas Hitzlsperger, Sami Khedira und Mario Gomez. Insofern läge eine Berufung Vehs durchaus nahe, zumal er auch zum aktuellen Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle eine über den VfB hinausgehende Beziehung verfügt. Wehrle fungierte im Meisterjahr 2007 als Vorstandsreferent in Stuttgart. Später, ab 2013, war er bis zu seiner Rückkehr nach Schwaben 2022 Geschäftsführer beim 1.FC Köln und arbeitete dort zusammen mit Veh, von Dezember 2017 bis November 2019 Sportgeschäftsführer bei den Rheinländern. Ihm folgte dort übrigens Horst Heldt, 2007 bei Vehs VfB-Meisterstück Sportdirektor und dem Vernehmen nach vor einigen Monaten Kandidat in Stuttgart für die Rolle als Sportvorstand, die nach wie vor vom Aufsichtsrat zu besetzen ist.

Mehrere Kandidaten wurden gehandelt in den vergangenen Monaten. Neben Heldt der ehemalige sportliche Leiter des DFB, Joti Chatzialexou, den Adrion favorisiert haben soll. Auch der Name Jochen Sauer, Campuschef beim FC Bayern, hielt sich hartnäckig. Zuletzt machte der amtierende Sportdirektor, Fabian Wohlgemuth, Boden gut. Allerdings war das Gremium ob des internen Machtkampfs beim VfB vorrangig mit sich selbst beschäftigt.

Benni Hofmann

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