Bundesliga

VAR Zwayer über Wechsel-Wirrwarr: "Eine Verkettung"

Beteiligter Referee äußert sich

VAR Zwayer über Wechsel-Wirrwarr: "Tatsächlich eine Verkettung"

Er fungierte am Samstag als VAR: Felix Zwayer.

Er fungierte am Samstag als VAR: Felix Zwayer. imago images

Über die Leistung der Mannschaften beim Münchner 4:1 in Freiburg oder den Umstand, dass die Bayern nun bereits neun Punkte vor dem BVB liegen, wurde am Samstagabend kaum bis gar nicht gesprochen. Zu sehr interessierte der Wechselfehler des Rekordmeisters kurz vor Schluss.

Zwar in Köln sitzend, aber doch irgendwie mittendrin dabei: Videoschiedsrichter Felix Zwayer.

Die Situation wurde im Videokeller am Rhein erst nicht bemerkt, doch dann habe es "über Funk vom Vierten Offiziellen als auch von einem Spieler ein Signal an den Schiedsrichter" gegeben. Freiburgs Nationalspieler Nico Schlotterbeck wies Referee Christian Dingert wild gestikulierend darauf hin, dass der Rekordmeister kurzzeitig mit zwölf statt mit elf Profis agierte.

"Die Spieler verfolgen das Spiel ja auch", erklärte Zwayer mit einem Lächeln: "Wenn man in Unterzahl spielt, wird man sicherlich darauf aufmerksam." Angesprochen auf die Verantwortlichkeit des Fehlers entgegnete der gebürtige Berliner: "Tatsächlich war es in dem Fall eine Verkettung."

Von Bayerns Teammanagerin Kathleen Krüger sei erst "eine falsche Nummer angezeigt worden", nämlich die 29. Coman trug früher und bis ins letzten Jahr 2021 diese Nummer, trägt jetzt aber die 11. Deswegen fühlte sich der Franzose auch nicht angesprochen und verließ folglich nicht den Rasen. "Nichtsdestotrotz ist es natürlich in der Verantwortung des Schiedsrichterteams, den Wechsel regelkonform durchzuführen", schob Zwayer nach. "In der Praxis wird es so gehandhabt, dass die Aufgabe dem Vierten Offiziellen überlassen wird." In Freiburg war Arno Blos als Vierter Offizieller eingeteilt.

Mehrere Parteien schluderten

Dieser kontrolliere im Normalfall den Spieler und dessen Ausrüstung, erklärte Zwayer. Gleich mehrere Parteien haben also in besagter Schlussphase geschludert. Voraussetzung für ein Nachspiel ist ein Einspruch des SC Freiburg. Erst dann würde sich das DFB-Sportgericht mit dem Fall befassen. Verzichtet Freiburg auf einen Einspruch, hat die ursprüngliche Wertung des Spiels Bestand. Für diesen Einspruch hat der Sport-Club noch bis einschließlich Montag Zeit.

"Tatsächlich ist es etwas, was ein Sportgericht klären würde", gestand Zwayer, der aber nicht an den Erfolg eines solchen potenzielles Einspruchs glaubt. Coman sei schließlich "ein grundsätzlich spielberechtigter Spieler" gewesen. "Aus meiner Sicht ist das nicht mit einer Situation zu vergleichen, in der ein Spieler nicht im Spielbericht steht."

Zum Thema: Münchner Wechselfehler in Freiburg: Wie es dazu kommen konnte

msc