Bundesliga

Uth genießt die "Höchststrafe" und lobt Joker Schindler

Kölns Zehner wird eingewechselt, trifft und muss wieder raus

Uth genießt die "Höchststrafe" und lobt Joker-Kollege Schindler

Mark Uth bei seiner Auswechslung mit Kölns Trainer Steffen Baumgart.

Mark Uth bei seiner Auswechslung mit Kölns Trainer Steffen Baumgart. imago images/Christian Schroedter

In Wolfsburg sorgten die Kölner Joker für den FC-Erfolg: Kingsley Schindler bereitet zwei Treffer vor, den ersten davon erzielte der ebenfalls eingewechselte Mark Uth - der allerdings trotzdem nur 23 Minuten nach seiner Hereinnahme wieder den Platz verlassen musste.

Was für einen Profi im Regelfall die Höchststrafe darstellt, war für den Zehner gar kein Problem. "Ich war krank, habe nur zwei Tage mittrainiert. Es ging nur darum Zeit von der Uhr zu nehmen", erklärte der Linksfuß, der dann sogar Steffen Baumgart für seine Auswechslung lobte: "Manchmal verstehe ich das auch nicht, aber der Trainer hat immer gute Ideen."

Uth genießt "Höchststrafe"

Uth genoss quasi seine "Höchststrafe", die Baumgart genauer erläuterte. "Mark hat es gleich verstanden. Es war kein Leistungswechsel, es war einfach ein taktischer Wechsel." So schickte der 49-Jährige in der vierten Minute der Nachspielzeit Abwehrhüne Luca Kilian aufs Feld. "Es ging darum, mit Luca jemanden reinzubringen, der eine andere Kopfballstärke hat, wenn nochmal ein langer Ball kommt. Es ging um 30 Sekunden. Da wollte ich nichts anderes machen, als noch einen Großen reinbringen. Um es dann endgültig über die Bühne zu kriegen", so Baumgart.

Nach diesen 30 Sekunden stand am Ende der erste Kölner Auswärtssieg in dieser Bundesligasaison. Ein Erfolg, der die Mentalität des Teams unterstreicht. "Wir haben mal wieder daran geglaubt, auch nach dem zweiten Rückstand", urteilte Uth, "das zeichnet uns im Moment aus, dass wir nicht aufgeben."

Von dem von Baumgart vorgegebenen Weg ist der Kölner überzeugt. Stellt er doch generell fest: "Wenn wir die Intensität auf den Platz bringen, die er fordert, können wir jeden schlagen."

Schindler überzeugt

Dass es diesmal gelang, lag auch an einem Akteur, der beim FC schon abgeschrieben war: Kingsley Schindler. Vergangene Saison nach Hannover ausgeliehen und dort kein entscheidender Faktor, hat sich der rechte Außenbahnspieler wieder herangekämpft.

Von seinen Kollegen wurde "King", wie der Rechtsfuß nur genannt wird, nach seinen zwei Assists ausdrücklich hervorgehoben. "King arbeitet unfassbar hart. Er hat wenig Spielzeit bekommen und hält immer den Mund und arbeitet weiter. Ein absoluter Musterprofi", lobte Uth den Matchwinner neben Doppelpacker Anthony Modeste. Schindler selbst war nachher dankbar, "dass die Arbeit belohnt wird, die Flanken nach dem Training. Damit, dass ich eine Flanke bringe und einen Abnehmer finde mit Tony und Mark."

Keine Extra-Sachen für den King.

Steffen Baumgart über Kingsley Schindler

Baumgart allerdings wollte den Joker nicht hervorheben. "Keine Extra-Sachen für King", erwiderte der Trainer auf die entsprechende Frage und lobte lieber Linksverteidiger Jonas Hector, der nach der Halbzeit ins defensive Mittelfeld gerückt war. Dort wurde nach dem Ausfall von Ellyes Skhiri (krank) und Dejan Ljubicic (muskuläre Beschwerden) vor der Partie auch noch Salih Özcan nach 45 Minuten mit Wadenproblemen sicherheitshalber geschont.

Hector, der schon vor dem 1:1 einen wertvollen Ballgewinn gegen Wolfsburgs Nationalspieler Ridle Baku verzeichnete, löste den neuen alten Job souverän. Also huldigte ihm Baumgart: "Wenn man jemanden extra loben soll, dann würde ich Jonas hervorheben. Es ist nicht so einfach, nach langer Zeit wieder auf der Sechs zu spielen und das dann so zu spielen. Das wäre heute mein Sonderlob." Verdient hat es sich Hector, Schindler aber auch.

Stephan von Nocks

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