Bundesliga

Urs Fischer: "Robert hat eine tolle Technik"

Union-Coach nimmt Andrich gegen "Treter"-Vorwurf in Schutz

Urs Fischer: "Robert hat eine tolle Technik"

Union-Trainer Urs Fischer hält große Stücke auf Robert Andrich.

Union-Trainer Urs Fischer hält große Stücke auf Robert Andrich. imago images

Andrich, der beim 2:2 gegen Wolfsburg einen Freistoß gefühlvoll über die Mauer ins Tor setzte, "ist mit einer sehr guten Technik ausgestattet. Das hätte eigentlich jedem schon früher auffallen müssen", sagte Fischer. Weil Andrich es aber, insbesondere in der vergangenen Saison, seiner ersten im Oberhaus, "im einen oder anderen Duell mal ein bisschen übertreibt", wie Fischer formulierte, kämpft er hin und wieder mit einem - unzutreffenden - Image. Dabei "gehört doch eine gesunde Härte zum heutigen Fußball dazu", sagte Fischer und erklärte: "Robert ist ein Spieler, der sich behaupten kann, der eine tolle Technik hat, der sich aus Drucksituationen lösen kann, der eine Spielfortsetzung auch unter Druck hinbekommt. Er hat schon fußballerische Qualität."

Nach elf Gelben und einer Gelb-Roten Karte in der Vorsaison hat Andrich auch in den Punkten Zweikampfführung, Cleverness und Auftreten gegenüber den Schiedsrichtern Fortschritte gemacht. Bei Union ist er, der bei Hertha BSC ausgebildet und über die Umwege Dresden, Wiesbaden und Heidenheim zu Herthas Stadtrivale nach Köpenick kam, gesetzt. Der 26-Jährige ist gerade derzeit auch deshalb so wichtig, weil Christian Gentner seit Wochen im zentralen Mittelfeld ausfällt. Der Routinier ist nach seiner Wadenverletzung allerdings wie auch Innenverteidiger Nico Schlotterbeck (Oberschenkelblessur) auf dem Weg zurück, berichtete Fischer.

Gentner und Schlotterbeck arbeiten am Comeback

"Nico wird am Dienstag ins Training einsteigen, noch mal einen Test absolvieren. Das sieht gut aus, da bin ich zuversichtlich, dass er ab nächster Woche komplett ins Mannschaftstraining einstiegt", vermeldete der Schweizer Coach am Sonntag. Gentner, so Fischer weiter, "ist auf dem besten Weg in die gleiche Richtung. Bei den beiden sieht es gut aus."

Etwas anders ist die Lage hingegen bei einem Offensiv-Trio. Max Kruse absolviert nach seinem Anfang Dezember erlittenen Muskelbündelriss noch ein Reha-Programm. "Er steigert von Woche zu Woche. Wie lange das noch geht, kann ich schwer sagen. Ich bin da auch immer ein bisschen vorsichtig. Er braucht schon noch einen Moment", sagte Fischer, der Fortschritte auch bei den beiden Mittelstürmern Anthony Ujah und Joel Pohjanpalo vermeldete.

Pohjanpalo komme nach seiner im November erlittenen Sprunggelenksfraktur ins Laufen: "Es wird gesteigert. Ich hoffe, das können wir so beibehalten", so Fischer. Ujah hatte kürzlich erstmals wieder auf dem Platz trainiert, individuell und zum Teil mit Ball. "Er wird nächste Woche, gerade bei den Aufwärmübungen, Teile des Mannschaftstrainings mitmachen, auch, um ihm das Gefühl zu geben, weiterhin ein Teil dieser Mannschaft zu sein", sagte der Union-Trainer. Bei dem nigerianischen Angreifer, der nach einer Arthroskopie im Knie ein halbes Jahr ausgefallen war, werde man aber weiter vorsichtig vorgehen. "Was wir sicher nicht machen werden, ist, das Ganze zu überstürzen", betonte Fischer.

Jan Reinold

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