Bundesliga

Schalke: Reis bemängelt in Hoffenheim fehlende Leidenschaft

Fährmann spricht von einem "Finale" gegen Berlin

"Unterirdisch": Reis bemängelt fehlende Leidenschaft

Betitelte die erste Halbzeit seiner Mannschaft als nicht Abstiegskampf würdig: Thomas Reis.

Betitelte die erste Halbzeit seiner Mannschaft als nicht Abstiegskampf würdig: Thomas Reis. IMAGO/Langer

Gerade in der Rückrunde unter Thomas Reis brachte Schalke 04 in jedem Spiel die im Abstiegskampf geforderten Tugenden auf den Platz. Ausgerechnet im wichtigen Gastspiel beim direkten Konkurrenten Hoffenheim (0:2) ließen die Gelsenkirchener diese im ersten Durchgang aber vermissen. "Wenn man vom Abstiegskampf redet, habe ich nur eine Mannschaft gesehen, die alles dafür investiert hat, und das war Hoffenheim. Die erste Halbzeit war eines Abstiegskampfes nicht würdig", zeigte sich Reis gegenüber DAZN sichtlich sauer.

In der Tat waren die Kraichgauer ein wenig galliger. Als Sinnbild stand eine Aktion von Dennis Geiger. Der Sechser gewann in der Anfangsphase einen Zweikampf gegen Rodrigo Zalazar und plusterte sich anschließend auf - eine Szene, die man unter anderem auch von Tom Krauß bereits des Öfteren gesehen hat, nur eben am Sonntag in der PreZero-Arena nicht. "Wir waren in der ersten Halbzeit viel zu brav. Hoffenheim hat zwei Gelbe Karte bekommen, wir gar keine. Wir wollen zwar die Jungs nicht anregen, Foulspiele zu machen, aber da musst du dich viel mehr präsentieren in den Zweikämpfen", erklärte der Coach.

Reis hadert mit Aydins schnellem Einwurf kurz vor dem Elfmeter

Mögliche Gründe für die Leistung fand aber auch der 49-Jährige kurz nach Anpfiff kaum. Es könne aus seiner Sicht am energieraubenden Zwischenspurt liegen oder an der "tollen" Kulisse, die seine Spieler gehemmt haben könnten. Genauer analysierte er dagegen die Schwächen im Schalker Spiel: Sein Team war zu unruhig und nicht clever.

Speziell sprach er damit die Szene vor dem Elfmeter an. Obwohl bereits drei frische Spieler zur Einwechslung bereitstanden, führte Mehmet Aydin einen Einwurf schnell aus und kurze Zeit später zeigte Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck dann auf den Punkt. "Es war heute unterirdisch. Wir arbeiten das auf. Ich glaube, dass wenige behaupten können, an ihre Leistung herangekommen zu sein, wenn ich Ralf Fährmann rausnehme", so Reis.

Nächstes wegweisendes Spiel am Freitag gegen Hertha

Lange Zeit für die Aufarbeitung haben die Königsblauen nicht. Bereits am Freitag gastiert mit Hertha BSC der Tabellenvorletzte beim neuen Schlusslicht aus Gelsenkirchen (20.30 Uhr). Dieses Spiel bezeichnete S04-Keeper Fährmann bereits als "Finale". Gegen den Hauptstadtklub benötigen die Knappen dann wieder die Rückkehr zu ihren Tugenden, um weiterhin vom Klassenerhalt träumen zu können. Aktuell ist dieser bei "nur" zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, den nun der VfB Stuttgart innehat, noch in Reichweite.

aka

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim gegen Schalke 04