"Die Stimmung wirkt hier ein bisschen bedrückt", gestand Unions Trainer Jens Keller auf der Pressekonferenz nach Spielende. Sein Angreifer Polter hatte beim Stand von 2:0 an der Außenlinie Gegenspieler Tim Kister von hinten in die Wade getreten - Schiedsrichter Sven Jablonski zückte glatt Rot. Somit wird der Stürmer mindestens ein Spiel im Saisonendspurt verpassen.
"Wir sind froh über die Punkte, ich glaube, sie waren hochverdient", so Keller. "Bis zur 55. Minute haben wir klar dominiert und hatten viele Aktionen Richtung Tor. Wir haben gut gespielt, die Bälle früh erobert und bis zur Roten Karte ein sehr gutes Spiel gemacht." In der Tat war den Eisernen von Beginn an anzumerken, dass die Mannschaft um Kapitän Felix Kroos bemüht war, die jüngste 1:3-Niederlage beim VfB vergessen zu machen.
Hosiner rechtfertigt Startelf-Nominierung
Roberto Puncec prüfte SVS-Keeper Marco Knaller bereits früh, ein Versuch von Polter nach schöner Kombination verfehlte sein Ziel nur knapp (26.). Nach etwas mehr als einer halben Stunde traf Hosiner schließlich zur verdienten 1:0-Führung (34.). Der Österreicher rechtfertigte seine Startelf-Nominierung mit seinem sechsten Saisontreffer. Kreilach verpasste nur kurz darauf mit einem Kopfball an den Außenpfosten das 2:0 (35.).
Die Mannschaft hat gefightet und trotz Unterzahl keine Chance zugelassen.
Unions Coach Jens Keller
Dieses fiel kurz nach der Pause: Kreilach stand nach einer Ecke goldrichtig und staubte ab (54.). Der Mittelfeldakteur ist mit nun neun Saisontoren Unions gefährlichster Spieler. Nach der Roten Karte für Polter mussten die Eisernen die letzte halbe Stunde mit einem Mann weniger bestreiten. Trotz des Anschlusstreffers durch Lucas Höler, der auf 1:2 verkürzte (76.), brachte der Hauptstadtklub das Ergebnis letztlich souverän über die Zeit. "Die Mannschaft hat gefightet und trotz Unterzahl keine Chance zugelassen", lobte Keller. "Unterm Strich ist der Sieg verdient."
Hausaufgaben erledigt
Durch den Dreier zog Union nach Punkten mit Hannover und Braunschweig gleich (alle 57 Zähler). Sowohl 96 (gegen Düsseldorf), als auch die Eintracht (bei 1860 München, jeweils 13.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de) sind am Sonntag im Einsatz. Die Mannschaft von Trainer Keller kann vor dem Fernseher verfolgen, wie sich die Konkurrenten schlagen - die Köpenicker haben ihre Hausaufgaben mit dem Sieg gegen Sandhausen gemacht. Am nächsten Spieltag (Montag, 20.15 Uhr) reisen die Berliner dann zum Topspiel nach Braunschweig.