Bundesliga

Union-Präsident Zingler nach 5. Platz: "Es geht noch mehr"

Berliner Klub mit bestem Resultat der Vereinsgeschichte

Union-Präsident Zingler trotz fünftem Platz hungrig: "Es geht noch mehr"

Präsident des 1. FC Union Berlin: Dirk Zingler.

Präsident des 1. FC Union Berlin: Dirk Zingler. IMAGO/Matthias Koch

Union-Trainer Fischer, der nach der Medienrunde und einer Sitzung mit seinem Stab in seine Heimat gen Zürich aufbrach, fand aber auch am Tag nach dem 3:2-Hemsieg gegen den VfL Bochum, der Platz fünf und die Gruppenphase der Europa League sicherte, kaum Worte, um den Erfolg zu beschreiben. Präsident Dirk Zingler wiederum sprach mit Blick auf den 14. Mai 2022 von "einem außerordentlichen Tag" für Union, "die Saison als Fünfter abzuschließen, ist für unseren Klub großartig."

Der Erfolg der Eisernen sei sicher außergewöhnlich "im Verhältnis zum Wettbewerb und im Verhältnis zu anderen Vereinen" aber gar nicht so sehr für ihn selbst, so der Klubchef. "Weil", so Zingler weiter, "ich jeden Tag seit vielen Jahren sehe, was die Mitarbeiter einzahlen, was die Lizenzspieler-Abteilung dafür tut, was alle Mitarbeiter dafür tun." Gerade deshalb, ergänzte der 57-Jährige, sei er besonders stolz darauf, "wie der Erfolg zustande gekommen" sei.

Wir stoßen in allen Bereichen des Klubs in neue Dimensionen vor.

Dirk Zingler

Die Eisernen haben es geschafft, die Saison 2020/21, als man am letzten Spieltag mit einem 2:1-Sieg gegen RB Leipzig Platz sieben und die Playoffs zur Europa Conference League erreichte, nochmal zu überbieten. Platz fünf und die Europa League bedeuten für Union nicht nur einen weiteren erheblichen Gewinn an Reputation, sondern sind laut Zingler auch bei dem Bestreben des Klubs wichtig, "höhere Plateaus zu erreichen. Wir stoßen in allen Bereichen des Klubs in neue Dimensionen vor."

Nach Meinung des Präsidenten ist für Union die Grenze noch nicht erreicht, "es geht noch mehr", sagt er. "Mehr gehen" verbindet Zingler seinen Worten zufolge "nicht mit einem Tabellenplatz", sondern primär damit, "dass wir Jahr für Jahr versuchen, die Möglichkeiten zu erhöhen, erfolgreich zu sein". Erstmal aber wollen sie in Berlin-Köpenick das Erreichte genießen.

Nach einer Saison, in der Fischers Mannschaft - abgesehen von einer Formdelle im Februar und März mit nur einem Sieg und einem Remis aus sieben Spielen - durchweg deutlich über Soll agierte, steht als das beste Resultat der Klubgeschichte. Dies wurde auch erzielt, weil Union nach Meinung von Coach Fischer fußballerisch einen erneuten Schritt vorangekommen ist. "In Sachen Organisation und Kompaktheit" habe sein Team nochmals zugelegt, so der Schweizer, zudem das "Spiel mit Ball verbessert". Speziell was die Mischung angehe aus langen Bällen und Ballzirkulation habe seine Mannschaft "sicher Fortschritte gemacht".

Trainingslager-Start am 20. Juni - mit neuen Gesichtern?

Ob Fischer diese Fortschritte mit der gleichen Mannschaft in der nächsten Saison ausbauen kann, ist offen. Spieler wie Top-Torjäger Taiwo Awoniyi (15 Saisontore) oder den pfeilschnellen Sheraldo Becker haben auch andernorts Aufmerksamkeit erregt. Zunächst aber wird bei Union mit "Spielern, die bei uns unter Vertrag stehen" (Geschäftsführer Profifußball Oliver Ruhnert) erstmal geplant. Also auch mit den in der zu Ende gegangenen Saison ausgeliehenen Tymoteusz Puchacz (Trabzonspor), Pawel Wszolek (Legoa Warschau), Rick van Drongelen (KVMechelen), Lennart Moser, Tim Maciejewski (beide Austria Klagenfurt), Fabio Schneider (Kuopion PS) und Leon Dajaku (AFC Sunderland).

Ob sie alle bei Union bleiben, dürfte aber dennoch fraglich sein. Neu werden beim Trainingsauftakt (20. Juni ist geplant) bislang Paul Seguin (Fürth) und Janik Haberer (Freiburg) sein. Zudem steht der Fürther Angreifer Jamie Leweling vor einem Wechsel nach Berlin-Köpenick.

Andreas Hunzinger