Bundesliga

Union-Präsident Zingler plädiert für neue DFL-Abstimmung

Hertha BSC zeigt sich auch offen

Union-Präsident Zingler plädiert ebenfalls für neue DFL-Abstimmung

Äußert Kritik an der DFL: Dirk Zingler.

Äußert Kritik an der DFL: Dirk Zingler. IMAGO/Picture Point LE

Kaum ein Bundesligaspiel kommt derzeit ohne Tennisbälle und Unterbrechungen aus - als Protest vieler Fangruppen gegen die Pläne der DFL, mit einem möglichen Investor zusammenzuarbeiten. "Den Protest gibt es ja schon seit Bekanntwerden des Investoren-Themas", sagte nun Union Berlins Präsident Dirk Zingler in der Welt.

"Das Ärgerliche daran ist nur, dass bisher jede Stufe des Protestes, und diese waren über ein Jahr sehr friedlich und moderat, völlig ignoriert wurde." Ihm sei ein Gesprächsangebot der DFL-Führung "zumindest nicht bekannt".

Somit sei es nur eine "logische Entwicklung", dass sich die Protestformen so sehr steigerten, dass Spielabbrüche in Kauf genommen würden: "Da darf keiner überrascht sein", sagte Zingler.

Es darf keinerlei Zweifel an der Rechtmäßigkeit der notwendigen Abstimmungen geben.

Dirk Zingler in der "Welt"

Der 59-Jährige zeigte Verständnis für die Anhänger: "Die aktiven Fanszenen in den Kurven sind die Multiplikatoren. Sie machen sichtbar, was viele Mitglieder, was viele organisierte Fanklubs in den Vereinen denken. Und wenn ich jetzt höre, viele Vereinsführungen würden vor den Ultras kuschen, ist das eine völlige Fehlinterpretation."

Zingler sprach sich, wie schon zuvor Michael Welling, Geschäftsführer des VfL Osnabrück, und Claus Vogt, Präsident des VfB Stuttgart, für eine neue Abstimmung in der Investorenfrage aus. "Wenn wir damit Erfolg haben wollen, unabhängig von der Art und Weise möglicher Investitionen, darf es keinerlei Zweifel an der Rechtmäßigkeit der dafür notwendigen Abstimmungen geben", sagte der Union-Funktionär und bezog sich damit primär auf das Abstimmungsverhalten von Hannover-96-Boss Martin Kind.

Dieser war vom Verein angewiesen worden, gegen den Einstieg von Investoren zu stimmen. Nach der Abstimmung hatte sich der Mehrheitsgesellschafter des niedersächsischen Zweitligisten geweigert zu verraten, ob er mit Ja oder Nein gestimmt hatte.

Auch Hertha BSC stimmt zu

Auch Lokalrivale Hertha BSC zeigte sich am Donnerstag offen für eine Wiederholung der Abstimmung. Es mehrten sich nun auch in den Klubs die Stimmen, dass die Situation erneut diskutiert und "sich mit dem Prozedere der Abstimmung in transparentem Rahmen auseinandergesetzt werden sollte", sagte Geschäftsführer Hertha-Thomas Herrich. Man würde sich in diesem Fall dem Verfahren anschließen. Zuvor hatte die Berliner Morgenpost berichtet.

pab

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