Auf der Jagd nach dem vierten Sieg in Folge musste Milan bei echten Remis-Königen ran. Zwölf der 20 Ligaspiele mit Beteiligung von Udinese Calcio endeten in dieser Saison bereits mit einem Unentschieden - und auch gegen die Rossoneri hielt die Elf von Trainer Gabriele Cioffi gut dagegen.
Die Gäste brauchten trotz viel Ballbesitz etwas mehr als eine Viertelstunde für die erste Chance. Girouds Knaller aus spitzem Winkel entschärfte der in Gladbach, Leverkusen und Düsseldorf ausgebildete Keeper Okoye aber stark. Ein im Vergleich zum 3:1 gegen die Roma unverändertes Mailand war nun zwingender, Giroud erwischte ein Theo-Zuspiel nicht richtig (18.), Adlis Freistoß entschärfte Okoye per Flugeinlage (27.).
Theo legt für Loftus-Cheek auf - Partie wird wegen rassistischen Äußerungen unterbrochen
Kurz darauf war der 24-Jährige dann doch geschlagen. Nach einem schnell über links vorgetragenen Angriff lenkte Loftus-Cheek einen Querpass von Theo aufs Tor, Thiesson Kristensen fälschte unhaltbar ab (31.).
Es schien sich nach einer zähen Anfangsphase nun ein Fußballspiel zu entwickeln - es folgte aber nur der Negativhöhepunkt der Partie. Diese war nämlich rund sechs Minuten unterbrochen. Es war zu rassistischen Äußerungen in Richtung Milans Keeper Maignan von der Tribüne hinter ihm gekommen.
Samardzic nutzt seinen Platz
Zwischenzeitlich waren die Gäste bereits auf dem Weg in die Kabine, kehrten aber dann doch auf den Platz zurück. Nach Wiederanpfiff stach Samardzic direkt für Udine, das zuvor mehr durch kompaktes Verteidigen als durch offensive Spiellust aufgefallen war, zu. Der ehemalige Herthaner und Leipziger schickte Kjaer zu Boden und knallte die Kugel aus rund 20 Metern satt ins linke Eck (42.).
Serie A, 21. Spieltag
In den zweiten Durchgang startete Milan erneut mit viel Ballbesitz - aber erneut nur mit wenig Zug zum Tor. Girouds Kopfball war nur eine leichte Fangübung (59.).
Thauvin nutzt Abwehrfehler
Udine agierte abwartend, wurde dann nach einer Stunde aber aktiver - und hatte durch den für Samardzic eingewechselten Payero eine gute Chance (62.). Final klären konnte Milans Defensive aber nicht - ganz im Gegenteil: Thauvin hatte den Ball gegen Reijnders eigentlich schon verloren. Der Niederländer konnte die Kugel im Verbund mit Theo aber nicht sichern, so kam Thauvin wieder an die Kugel und schoss sie über Maignan ins Tor (62.).
Jovic und Okafor retten Milan
In Rückstand taten sich die Rossoneri gegen weiterhin extrem kompakte Gastgeber noch schwerer. Trotz weiterhin viel Ballbesitz waren die Angriffsversuche der Gäste meist uninspiriert - und dennoch reichte es noch zu zwei Treffern. Der eingewechselte Jovic drückte einen von der Latte auf die Linie abgeprallten Giroud-Schuss per Kopf über die Linie (83.).
Als schon alles nach dem 13. Udine-Remis aussah, stach noch ein Joker der Gäste. Nach einer Ecke stand Okafor goldrichtig und schoss zum ganz späten 3:2-Siegtreffer ein (90.+3).