Bundesliga

Tuta gegen Iago: Darum schaltete sich der VAR in Augsburg nicht ein

Reuter und Herrlich beklagen sich - Hütter spricht von Glück

Tuta gegen Iago: Darum schaltete sich der VAR nicht ein

Abgeräumt: Frankfurts Tuta reißt Iago zu Boden.

Abgeräumt: Frankfurts Tuta reißt Iago zu Boden. imago images

Knackpunkt in Augsburg war die 73. Minute: Beim Stand von 1:0 für Frankfurt (Framberger war ein Eigentor unterlaufen, 53.) kam es im hessischen Strafraum zu einem knackigen Zweikampf zwischen Tuta und Iago, bei dem der Augsburger zu Boden gerissen wurde. Ein elfmeterwürdiges Vergehen, das aber vom Schiedsrichtergespann um Daniel Siebert ungeahndet blieb. Die Eintracht legte kurz vor Schluss durch Ilsanker noch das 2:0 (87.) nach und gewann nach neun Ligaspielen ohne Sieg erstmals wieder.

Da hätten wir uns über einen Elfmeter nicht beschweren können.

Adi Hütter

SGE-Trainer Adi Hütter machte nach Abpfiff aber keinen Hehl daraus, dass die Frankfurter in der 73. Minute glimpflich davongekommen waren. "Man muss klar sagen, dass wir in der Situation Glück hatten", so der Österreicher: "Wie er ihn zum Schluss mit der rechten Hand an der Schulter hält, da haben wir Glück gehabt. Wir müssen nicht um den heißen Brei herumreden. Da hätten wir uns über einen Elfmeter nicht beschweren können."

Weitaus emotionaler nahm man den nicht gegebenen Strafstoß naturgemäß beim FCA auf. "Es war ein klarer Elfmeter, der nicht gegeben wurde. Mehr Runterreißen geht nicht", haderte Coach Heiko Herrlich und verriet auch, was er nach Abpfiff mit dem Unparteiischen besprochen habe. Siebert habe ihm gesagt, "dass es für ihn zu wenig" gewesen sei. Für Herrlich war das alles andere als zufriedenstellend. "Der Maßstab muss für alle gleich sein. Ich habe schon Elfmeter gesehen, wo weniger gezogen wurde."

Reuter stellt die VAR-Frage

FCA-Manager Stefan Reuter fragte ausdrücklich, warum sich der Videoassistent in dieser Szene nicht gemeldet habe. "Wir sind Befürworter des Videobeweises. Warum diese Möglichkeit von den Schiedsrichtern nicht in Anspruch genommen wird, ist mir ein Rätsel. Warum nach fünf Sekunden die Entscheidung steht, obwohl es unzählige Kameras aus zig Perspektiven gibt, ist unverständlich. Er wird klar am Zuspiel gehindert."

VAR soll nicht eine bessere Entscheidung finden

Die Antwort darauf liefert die DFL selbst, dort heißt es klipp und klar, dass "eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung des Schiedsrichters auf dem Platz" vorliegen müsse, damit der VAR tätig werden darf. "Ist eine solche, klar falsche Wahrnehmung des Schiedsrichters auf dem Platz nicht gegeben, darf der Video-Assistent nicht eingreifen. Der Video-Assistent ist nicht dazu da, eine bessere Entscheidung zu finden."

Genau das liefert wohl die Erklärung, warum Video-Assistentin Bibiana Steinhaus nicht intervenierte. Es war eine Ermessensentscheidung, keine gute, weil ein Elfmeter in dieser Szene die bessere Wahl gewesen wäre, aber eben auch keine glasklare Fehlentscheidung.

drm/David Bernreuter

Bilder zur Partie FC Augsburg - Eintracht Frankfurt