Bundesliga

Tuchel: "Wir spielen eigentlich immer gegen uns"

Bayerns Trainer über die Probleme zwischen Heidenheim und Arsenal

Tuchel: "Wir spielen eigentlich immer gegen uns"

Hat kaum Alternativen: Thomas Tuchel.

Hat kaum Alternativen: Thomas Tuchel. Getty Images

Dreimal ist der FC Bayern in den letzten drei Jahren im Champions-League-Viertelfinale ausgeschieden. In dieser Saison, vor dem vierten Versuch, würde Thomas Tuchel bei all den Länderspielen und Bundesligaspielen vielleicht dem einen oder anderen Spieler eine kleine Pause gönnen, bevor es am Montagnachmittag nach London geht. Kann er aber nicht.

Weil gleich fünf potenzielle Stammspieler am Samstag in Heidenheim ausfallen und womöglich auch das Hinspiel beim FC Arsenal verpassen, wirkte der Trainer am Freitagvormittag etwas verstimmt auf seiner turnusmäßigen Pressekonferenz. "Ich wollte jetzt gar nicht frustriert wirken, aber okay", sagte Tuchel und erklärte: "Wir wünschen uns natürlich diesen Konkurrenzkampf und die Qualität und die Möglichkeit, taktisch Dinge zu bewirken. Dazu brauchst du Konkurrenzkampf, dazu brauchst du einfach auf mehreren Positionen Alternativen, die das Spiel verändern können." Hat er aber nicht.

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Hinzu kommt eine neuerdings nicht mehr schwierige, sondern miserable Ausgangslage in der Bundesliga. "Ich bin megaunzufrieden mit mir selbst und mit dem, wie wir aktuell leider wieder gespielt haben gegen Dortmund", führte Tuchel aus. "Ich dachte, wir sind darüber hinweg und machen den Schritt zurück nicht mehr, aber gleichzeitig weiß ich, dass manche Dinge nicht so laufen, wie man das möchte."

Jeder, auch die Spieler, sei "tierisch genervt", stellte der Trainer klar. "Für uns gilt es, jede Woche an unseren eigenen Standard zu kommen und die beste Version von uns zu sein. Wir spielen eigentlich immer gegen uns. Denn wenn wir unser Level erreichen, sind wir eine sehr, sehr starke Mannschaft. Wir können jeden schlagen, das haben wir bewiesen. Wenn wir das nicht tun, können wir gegen jeden verlieren."

Wembley? "So viele Schritte sind das nicht mehr"

Theoretisch auch in Heidenheim, beim allerersten Besuch auf der Ostalb. Klar ist, dass die Spieler, die am Samstag auflaufen, sich aufgrund der personellen Situation automatisch um ein Ticket für Dienstag bewerben. Was trotz der verspielten Meisterschaft genug Motivation sein sollte. "Wir haben übergeordnet, über diese Saison, so frustrierend oder so unbefriedigend die natürlich auch für mich selbst ist, noch ein Ziel. Es gibt noch ein Ziel: nach Wembley zu fahren. Wir sind im Viertelfinale. Das heißt, so viele Schritte sind das nicht mehr."

Unerlässlich sei es deshalb, "jeden Tag, alles, alles, alles dem unterzuordnen, was man nur tun kann, um dieses Ziel zu erreichen. Diesem Ziel wird im Moment alles untergeordnet." Heißt auch: Heidenheim schön und gut, doch mit dem Kopf ist der FC Bayern bereits in London.

Mario Krischel

Tuchel: "Ich bin megaunzufrieden mit mir selbst"

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