Bundesliga

Tuchel widerspricht: Noch keine Boateng-Entscheidung getroffen

Entscheidung fällt intern am Nachmittag

Tuchel widerspricht: Noch keine Boateng-Entscheidung getroffen

Trainierte in den vergangenen Tagen beim FC Bayern mit: Jerome Boateng.

Trainierte in den vergangenen Tagen beim FC Bayern mit: Jerome Boateng. IMAGO/Sven Simon

Offenbar darf Jerome Boateng immer noch hoffen, einen Vertrag beim FC Bayern zu erhalten. Nachdem am Freitagvormittag die "Bild" berichtet hatte, dass bereits eine Entscheidung gegen die Verpflichtung des derzeit vereinslosen Innenverteidigers gefallen sei, widersprach dem wenige Stunden später Thomas Tuchel auf seiner turnusmäßigen Spieltagspressekonferenz.

"Da ist keine Entscheidung gefallen - entgegen anderslautenden Berichten. Das klären wir heute Nachmittag erst intern mit allen Beteiligten - mit Jerome, mit dem Sport (also den sportlich Verantwortlichen, Anm. d. Red.), aber auch dem Klub. Dann geben wir eine Entscheidung bekannt", kündigte der Trainer zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg (Sonntag, 17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) an. "Wir lassen uns nicht treiben."

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Dem "Bild"-Bericht zufolge habe der neu aufzurollende Prozess gegen Boateng den Ausschlag gegeben, Abstand von einer Verpflichtung zu nehmen. Wie auch Sportdirektor Christoph Freund hatte Tuchel in dieser Woche dafür geworben, die Personalie in erster Linie sportlich zu bewerten. "Ich habe gesagt, dass ich als sportlich Verantwortlicher mir wünsche, dass ohne Vorverurteilungen Fußballentscheidungen auch Fußballentscheidungen sein können", wiederholte Tuchel am Freitag noch einmal, räumte aber ein: "Diese Entscheidung hat nicht nur eine sportliche Komponente."

Wegen eklatanter Rechtsfehler hatte das Bayerische Oberste Landesgericht die Verurteilung Boatengs wegen Körperverletzung und Beleidigung aufgehoben. Der 35-Jährige war im November vergangenen Jahres wegen Angriffen auf seine Ex-Freundin zu einer Geldstrafe von insgesamt 1,2 Millionen Euro verurteilt worden. Deswegen waren auch zahlreiche Bayern-Fans gegen eine Rückholaktion des zweimaligen Triple-Siegers.

Tuchel: De Ligt fehlt länger "als gedacht"

Sportlich wäre weiterhin Bedarf da, einen weiteren Innenverteidiger zu verpflichten. Tuchel bestätigte am Freitag, dass Matthijs de Ligt länger ausfallen wird, "als wir gedacht haben". Eine genaue Ausfallzeit nannte er nicht, intern werden aber inzwischen vier Wochen veranschlagt. So bleiben Tuchel aktuell im Abwehrzentrum lediglich Neuzugang Min-Jae Kim und Dayot Upamecano, dessen Schambein aber derzeit Anlass zur Sorge ist, auch wenn einem Einsatz gegen Freiburg nichts im Weg steht.

jpe

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