Bundesliga

Trotz unguter Erinnerungen an Gladbach: Kramer kündigt "mutige und rotzfreche" Bielefelder an

Pieper droht auszufallen - Einstellung des Vereinsrekords möglich

Trotz unguter Erinnerungen an Gladbach: Kramer kündigt "mutige und rotzfreche" Bielefelder an

Arminen-Coach Frank Kramer und seine Bielefelder standen am 25. April in Gladbach auf verlorenem Posten.

Arminen-Coach Frank Kramer und seine Bielefelder standen am 25. April in Gladbach auf verlorenem Posten. Getty Images

"Wir haben es damals verpasst, eigene Akzente zu setzen. Das müssen wir jetzt ganz anders machen", sagt Kramer. "Ehrlicherweise muss ich  sagen, dass wir Ende April in der Defensive ungeordnet waren und nach vorne sehr fehlerhaft. Es war ein gebrauchter Tag." Der 49-Jährige wird seine Lehren aus dem Spiel gezogen haben, er schaut jedenfalls positiv in die Zukunft. Denn der Start seiner Mannschaft "sei okay" gewesen. "Es muss das Ziel sein, an die gute zweite Halbzeit gegen Frankfurt anzuknüpfen", erklärt Kramer. "Wir wollen mutig und rotzfrech sein. Wenn wir das hinbekommen, werden wir gute Spiele machen, und das wird sich in positiven Ergebnissen niederschlagen." In Mönchengladbach will der Arminia-Trainer eine Mannschaft sehen, die richtig dagegenhält und intensiv gegen den Ball spielt. "Wir wollen einerseits robust und kompakt spielen, andererseits wollen wir unsere Chancen suchen."

Kramer bangt um U-21-Europameister Pieper

Kramer bangt allerdings um Innenverteidiger Amos Pieper. Der U-21-Europameister, der in der Abwehrzentrale seinen Stammplatz im Normalfall sicher hat, hat sich bei einem Trainingsunfall eine Sprunggelenksverletzung zugezogen. "Es ist vollkommen offen, ob Amos spielen kann", sagt Kramer, der aber drei Alternativen zur Hand hat: der jüngste Neuzugang Andres Andrade, Guilherme Ramos und Nathan de Medina. Andrade wäre sportlich sicher die beste Wahl, doch der 22-jährige panamaische Nationalspieler hat gerade drei Spiele in der WM-Qualifikation in Mittelamerika bestritten, Trainingseinheiten mit seinem neuen Team sind Mangelware. "Er ist gut im Rhythmus und hatte mit Panama auch Erfolgserlebnisse", sagt Kramer. "Wir müssen schauen, wie frisch er ist." Definitiv ausfallen werden Neuzugang Edimilson Fernandes, der nach einem grippalen Infekt noch nicht soweit ist, und Sebastian Vasiliadis.

Wer am Sonntag als Linksverteidiger im Arminia-Team auflaufen wird, ist auch noch offen. Jacob Laursen musste nach der Frankfurt-Partie wegen eines Schleudertraumas etwas kürzer treten, inzwischen ist der Däne wieder voll auf dem Damm. Lennart Czyborra scharrt aber mit den Hufen und ist heiß auf seinen ersten Startelfeinsatz, nachdem er Laursen gut vertreten hatte. "Der Konkurrenzkampf ist da - und es ist wichtig, dass wir ihn haben", erklärt Kramer. "Keiner darf sich sicher sein. Bei beiden Option würden wir uns wohlfühlen."

Kramer zur Anstoßzeit: "Am liebsten möchte ich mich auch nicht daran gewöhnen"

Kramer äußerte sich in der Pressekonferenz vor dem Gladbach-Spiel auch zur späten Anstoßzeit der Begegnung am Sonntag um 19.30 Uhr. "Das ist gewöhnungsbedürftig. Wenn ich ganz ehrlich bin: Am liebsten möchte ich mich auch nicht daran gewöhnen", erklärt der Bielefelder Chefcoach. "Wir sind abhängig von den Fernsehterminierungen und die haben wir auch zu akzeptieren. Davon leben die Vereine. Wir sind froh darüber, dass der Montag-Termin weg ist, wenn alles andere auch noch ein bisschen fangerechter werden würde, und da gehört der Sonntag um 19.30 Uhr nicht dazu, dann wäre es natürlich ideal. Wir müssen es so nehmen, und wenn wir Sonntagsabend ein gutes Spiel für unsere Fans machen können, haben wir alles richtig gemacht."

Holt die Arminia im vierten Saisonspiel das vierte Unentschieden, würde sie einen Vereinsrekord einstellen. Nur von Mai bis August 2008 spielte der DSC viermal in Serie Remis.

Carsten Blumenstein

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