2. Bundesliga

Trotz deutlichem Umsatzplus: St. Pauli schreibt Rote Zahlen

Hamburger haben ein Ausgabenproblem

Trotz deutlichem Umsatzplus: St. Pauli schreibt Rote Zahlen

Befindet sich mit St. Pauli in finanziell schwierigen Zeiten: Oke Göttlich.

Befindet sich mit St. Pauli in finanziell schwierigen Zeiten: Oke Göttlich. picture alliance/dpa

Die Hamburger haben das "Geschäftsjahr 2022/23 mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen", teilte der Zweitligist bei seiner Mitgliederversammlung am Donnerstag mit. Der FCSP habe einen Rekordumsatzerlös von knapp 62 Millionen Euro (Vorjahr: 50,3 Mio.) verzeichnet, jedoch sei auch ein "Jahresfehlbetrag von 4,9 Millionen Euro" entstanden. Im Vorjahr hatte der FC St. Pauli noch ein leichtes Plus von 360.000 Euro erwirtschaftet. Gesunken ist auch das Eigenkapital, von 8,1 Millionen Euro auf 3,2 Millionen Euro.

Präsident Oke Göttlich verwies darauf, dass es "dem FC St. Pauli bisher nicht gelungen ist, nach den Turbulenzen der Corona-Jahre wieder zur alten wirtschaftlichen Stärke zurückzufinden". Der 47-Jährige forderte: "Wir müssen in den kommenden Jahren im Konzern und Verein planbare Gewinne realisieren, um in der Zukunft unser Eigenkapital, und damit auch unsere wirtschaftliche Sicherheit und Unabhängigkeit wieder zurück auf Vor-Corona Niveau zu steigern."

Zu hohe Kosten beim FC St. Pauli

"Auf der Umsatzseite war es ein positives Jahr", stellte Wilken Engelbracht, kaufmännischer Geschäftsleiter, fest und erklärte: "Alle wichtigen Positionen außer dem TV-Geld aus dem DFB-Pokal sind gewachsen. Wir hatten also kein Ertragsproblem, sondern ein Aufwandsproblem." In anderen Worten: Die Ausgaben waren zu hoch. Zurückzuführen sei das auf drei Bereiche: So entstanden im Merchandising Verluste durch Einmalkosten des Lagerumzugs, aber auch durch erhöhte operative Lagerkosten.

Darüber hinaus habe die WM in Katar zu einer Kaufzurückhaltung im Merchandising im wichtigen Weihnachtsgeschäft geführt. Weitere negative Effekte resultierten unter anderem aus periodenfremden Aufwendungen sowie dem Anstieg der Personalkosten - unter anderem durch die Schaffung neuer Stellen. Engelbracht kündigte daher an: "Wir werden unser Kostengerüst im Verein zukünftig wieder so anpassen, dass Rekordumsätze wie in der Vergangenheit auch zu planbaren Gewinnen führen.“

drm

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