Bundesliga

Traumwoche für Haaland und Sancho: Die Maschine und ihr Techniker

Dortmunds Duo zeigte sich zuletzt in Bestform

Traumwoche für Haaland und Sancho: Die Maschine und ihr Techniker

Ziemlich beste Freunde: Jadon Sancho und Erling Haaland.

Ziemlich beste Freunde: Jadon Sancho und Erling Haaland. imago images

Der Schlusspfiff lag schon etwas zurück, als die beiden auf dem Rasen der Schalker Arena Schulter an Schulter standen und in die Kamera des norwegischen Fernsehens grinsten. Noch nicht einmal drei Minuten dauerte das Gespräch mit dem Sender Sport 1 im Heimatland von Erling Haaland, doch der launige Schlagabtausch zeigte, wie gut sich der Stürmer und Jadon Sancho auch neben dem Platz verstehen. Hier eine kurze Umarmung, da ein Grinsen in Richtung des Nebenmanns und zum Schluss ein fast liebevolles Kompliment von Haaland: "Es macht einfach Riesenspaß, mit dem Typen hier zu spielen."

Wettbewerbsübergreifende Statistik ist beeindruckend

Innerhalb der Kreidemarkierungen läuft es ohnehin bei den beiden, selbst in den schwierigen vergangenen Wochen waren die 20-Jährigen die Stärksten einer schwächelnden Offensive. Die wettbewerbsübergreifende Statistik ist beeindruckend: Sancho kommt in 29 Pflichtspielen auf zehn Tore und 15 Vorlagen, Haaland in 24 Partien auf 26 Tore und sechs Assists.

Viele davon haben sie sich gegenseitig vorgelegt, am Mittwoch in Sevilla war es ein toller Doppelpass vor dem 2:1-Führungstreffer, am Samstag auf Schalke eine gefühlvolle Flanke vor dem artistischen Treffer Haalands zum 2:0 kurz vor der Pause. "Jadon und ich finden uns einfach immer wieder", befand der Norweger fast lapidar: "So müssen wir weitermachen." Sein Kapitän Marco Reus adelte ihn nach dem Spiel am Samstag schon als "Maschine", der Techniker dazu ist dann Sancho, der vom linken Flügel immer wieder zuliefert und Räume schafft.

Sanchos Mentalität und sein Ehrgeiz sind auffällig

Aber nicht nur das: Seit Wochen ist der Engländer auch gegen den Ball eine echte Waffe, seine Mentalität und sein Ehrgeiz sind auffällig. Den Schlusspfiff bejubelte er nicht nur mit einem lauten "Come on" euphorisch, er trug dabei auch die Kapitänsbinde am linken Arm, die er nach der Auswechslung von Reus einfach behalten hatte, und hatte nur kurz zuvor noch einen letzten Defensivsprint angezogen - alles Belege für seine neue Vorbildfunktion in der Kabine.

So einfach wie Schalke werden es den Dortmundern in den kommenden Wochen aber sicher die wenigsten Gegner machen. Exemplarisch für die mangelnde Gegenwehr, aber eben auch das herausragende Ausnutzen dieser Räume stand jenes Tor von Haaland, das die Partie so gut wie vorentschied. "Als ich hochgeschaut habe, habe ich gesehen, dass Erling Platz hat. Das ist ungewöhnlich, ihn so alleine zu sehen", erinnerte sich Sancho: "Ich weiß was er auf dem Platz kann, deswegen habe ich den Ball reingehoben und er hat den Rest gemacht."

"Den Rest" beschrieb Haaland, der die Flanke in der Luft stehend als Seitfallzieher vollendete. "Ich dachte mein Gegenspieler wäre näher an mir dran und würde vielleicht in den Zweikampf gehen. Aber ich habe ihn nicht an mir gespürt, deswegen habe ich den Ball einfach mit links genommen", formuliert es der Torschütze nüchtern und schließt ohne Überschwang: "Ein schönes Tor."

Patrick Kleinmann

Bilder zur Partie FC Schalke 04 - Borussia Dortmund