Hinten hui, vorne pfui - so in etwa kann man die Situation bei Eintracht Frankfurt zusammenfassen. Vor allem dank einer starken Defensive hatte die SGE einen soliden Saisonstart hingelegt - mit nur fünf Gegentreffern stellt sie aktuell die beste Abwehr der Liga. Diese war auch ein wesentlicher Grund dafür, dass man bis zum Wolfsburg-Spiel ungeschlagen war. Beim VfL setzte es nun aber ein 0:2.
Neben dem Offensichtlichen, der Gelb-Roten Karte gegen Mario Götze und der daraus resultierenden Unterzahl, gab es aus Frankfurter Sicht einen weiteren ziemlich klaren Grund für die Niederlage - wieder einmal stockte die Offensive. Gerade einmal acht Torschüsse brachte die Eintracht zustande, zwei davon waren allerdings exzellent und fanden nur dank starker Paraden von VfL-Schlussmann Koen Casteels nicht den Weg ins Tor (Omar Marmoush, 35., und Ridle Baku, 63.). Der belgische Keeper erhielt dann auch sowohl von Eintracht-Kapitän Kevin Trapp als auch von Stürmer Marmoush ein Sonderlob ("klasse gehalten").
Das änderte aber nichts am Kernproblem der Frankfurter, wie auch Trapp weiß. "Wir schießen zu wenig Tore, das ist uns allen bewusst", sagte der Kapitän. Es bleibe nichts anderes übrig, als "weiter daran zu arbeiten, dass endlich der Knoten platzt". Dieses Versprechen gab auch Marmoush, der in dieser Saison wettbewerbsübergreifend bei drei Toren steht. "Ich mache mein Ding, versuche der Mannschaft zu helfen und gebe weiter Gas, damit ich ein paar Tore mehr schießen kann."
Mit gerade einmal vier erzielten Treffern stellt Frankfurt derzeit gemeinsam mit dem 1. FC Köln und dem 1. FSV Mainz 05 die schwächste Offensive ligaweit. "Ich habe nicht das Gefühl, dass wir verunsichert sind", meinte Trapp zwar, gab aber auch zu: "Wir haben vielleicht nicht das absolute Selbstvertrauen, das bekommst du nur mit Siegen."
