Bundesliga

Trainerwechsel in der Bundesliga: Ein schlechtes Zeugnis - auch fürs Management

Kommentar

Trainerwechsel in der Bundesliga: Ein schlechtes Zeugnis - auch fürs Management

Marco Rose muss Borussia Dortmund verlassen.

Marco Rose muss Borussia Dortmund verlassen. picture alliance / Dennis Ewert/RHR-FOTO

Vor einem Jahr wurde vor allem über abtrünnige Trainer diskutiert, etwa Julian Nagelsmann, Marco Rose oder Adi Hütter. Aktuell ging nur Stefan Leitl wirklich selbstbestimmt, von Fürth nach Hannover. Im Kampf um die Entscheidungshoheit schlagen die Klubs eindrucksvoll zurück. Eine Erfolgsmeldung für deren Manager ist das aber nicht.

Mindestens acht Bundesligisten treten im Sommer 2022 mit einem anderem Chefcoach an als im Vorjahr, 2021 waren es gar 14. Stabilität geht anders. Gewiss: Jeder Trainer im Amt hat jeden Tag die Chance, von sich zu überzeugen. Doch dämmert den Entscheidern auch, welches Zeugnis sie sich selbst ausstellen? Da wird von "Trainerscouting" philosophiert, aber Versuch und Irrtum praktiziert.

Unbelastet die Zukunft anzugehen ist als Trennungsgrund en vogue. Wie beschädigt aber sind diejenigen, die drei Trainerwechsel in zwölf Monaten vollziehen? An Fußballlehrer stellt man derweil den Anspruch der Unfehlbarkeit. "Zweifel" führen prompt zur Entlassung, statt sich Zeit zu geben, Defizite als Team anzugehen. Um nur Monate später aus allen Wolken zu fallen, weil auch der Nachfolger kein Klopp-Klon ist.

Solches Gebaren ist schlicht vereinsschädigend. Und das Qualitätsproblem auf Managementebene nicht weniger gravierend als auf den Bänken.