Bundesliga

Trainer und Schiedsrichter debattieren - Drees nennt VAR-Zahlen

"Konstruktiver Austausch" in Frankfurt

Trainer und Schiedsrichter debattieren - Drees nennt VAR-Zahlen

Konstruktive Gespräche ohne Aufregung: Die Trainer um Steffen Baumgart (mit Kappe) trafen sich in Frankfurt mit DFL- und Schiedsrichter-Vertretern.

Konstruktive Gespräche ohne Aufregung: Die Trainer um Steffen Baumgart (mit Kappe) trafen sich in Frankfurt mit DFL- und Schiedsrichter-Vertretern. DFL

Die Wut der BVB-Verantwortlichen in Bochum, der Zwist zwischen Mainz-Trainer Bo Svensson und Matthias Jöllenbeck: Immer wieder standen Bundesliga-Schiedsrichter in den vergangenen Wochen in der Kritik. Da passte es gut, dass die DFL in dieser Woche Trainer und Referees zu einem gemeinsamen Austausch in Frankfurt am Main einlud.

Dabei repräsentierten unter anderem Steffen Baumgart (1. FC Köln), Frank Schmidt (1. FC Heidenheim), Achim Beierlorzer (zuletzt Interimstrainer RB Leipzig) und Frank Kramer (zuletzt Schalke 04) die "Arbeitsgruppe Trainer" des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL). Die DFL war durch Geschäftsführer Oliver Leki und Geschäftsleitungsmitglied Ansgar Schwenken vertreten, die Schiedsrichter-Seite durch Sven Jablonski und Daniel Siebert sowie die Chefriege um Lutz Michael Fröhlich, Peter Sippel, Rainer Werthmann und Dr. Jochen Drees.

174 Fehlentscheidungen verhinderte der VAR 2022/23 bereits

Die DFL berichtete von "konstruktiven Gesprächen", bei denen besonders der Einsatz des Video-Assistenten im Mittelpunkt stand. Dabei wurden einige vieldiskutierte Szenen der vergangenen Wochen noch einmal besprochen. Außerdem gab Drees, VAR-Projektleiter beim DFB, die neuesten VAR-Statistiken bekannt: Demnach wurden in der aktuellen Saison 174 Fehlentscheidung per VAR-Eingriff verhindert (1. Liga: 101; 2. Liga: 73), und Situationen, in denen eine Intervention fälschlicherweise nicht erfolgte, hätten sich signifikant reduziert. Die durchschnittliche Dauer eines Checks lag bei 85 (1. Liga) bzw. 92 Sekunden (2. Liga) und laut Drees daher weit unter der teilweisen Wahrnehmung von mehreren Minuten.

Diese Zahlen überzeugten offenbar auch die anwesenden Trainer. "Es ist für ein noch besseres gegenseitiges Verständnis sehr hilfreich, abseits des Rasens und ohne die im Stadion oftmals herrschende Aufregung über strittige Situationen zu sprechen. Es wird immer Diskussionen über einzelne Entscheidungen geben. Die Erläuterungen haben aber zusammen mit den vorgestellten Statistiken für uns noch einmal verdeutlicht, dass es in der Bundesliga und 2. Bundesliga insgesamt eine hohe Entscheidungsqualität gibt und der Einsatz des Video-Assistenten den Fußball dadurch gerechter macht", heißt es in einem gemeinsamen Statement.

Geplant ist, derlei Treffen in Zukunft wieder häufiger zu veranstalten. "Aus einem solchen Austausch entstehen wertvolle Impulse", sagt Schwenken. "Die direkten Gespräche abseits des Spielfeldes ermöglichen es, sehr konstruktiv über die Themen zu sprechen, dabei inhaltlich in die Tiefe zu gehen und das Verständnis für die jeweilige Arbeit und Sichtweisen der Teilnehmenden noch weiter zu erhöhen. Es freut mich, dass wir diesen Austausch zusammen mit dem BDFL und der Schiedsrichter-Führung nach der Corona-Pause wieder etablieren konnten und im Herbst fortsetzen werden."

jpe

Training 1. FC Koeln; 18.01.2023 Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Koeln) im Gespraech mit Tim Lemperl

Wie Baumgart Paderborn und Köln veränderte: "Seine Art kann einem auf den Sack gehen"

alle Videos in der Übersicht