Bundesliga

Tousart nennt die Unterschiede zwischen Union und Hertha

Der 26-Jährige hat sich im Mittelfeld festgebissen

Tousart nennt die Unterschiede zwischen Union und Hertha

Neuzugang Lucas Tousart fühlt sich sehr wohl bei Union.

Neuzugang Lucas Tousart fühlt sich sehr wohl bei Union. IMAGO/Jan Huebner

Mit großen Ambitionen kam Lucas Tousart im Sommer 2020 von Olympique Lyon in die Bundesliga zu Hertha BSC. Stolze 25 Millionen Euro hatten die Hauptstädter damals für den Franzosen hingeblättert, der mit dieser Summe weiterhin an der Spitze der teuersten Einkäufe rangiert. Doch anstatt um die Champions-League-Plätze mitzumischen, sahen sich Hertha und Tousart seit seiner Verpflichtung im Abstiegskampf wieder. Königsklassen-Luft durfte der 26-Jährige in Berlin im Olympiastadion trotzdem schnuppern - aber im Dress des Stadtrivalen 1. FC Union Berlin.

"Komplett andere Stimmung in der Kabine"

Denn zu Beginn der laufenden Spielzeit wechselte Tousart, der weiterhin in Charlottenburg wohnt, zwar nicht seine Wohnung , aber dafür seinen Arbeitgeber. Sein Arbeitsweg führt nicht mehr in das Westend, sondern weiter süd-östlich nach Köpenick. "Ich freue mich, hier zu sein, weil alles sehr familiär ist", sagte Tousart in einer Medienrunde. Im Vergleich zu seinem Ex-Verein sei bei Union eine "komplett andere Stimmung in der Kabine. Einige Spieler sind schon länger hier. Deswegen läuft alles sehr kameradschaftlich ab. Hier gibt es weniger Individualisten, die Mentalität ist eine ganz andere".

Dennoch sei der Start bei den Eisernen ein wenig kompliziert gewesen. Das liegt daran, dass sich der zentrale Mittelfeldspieler im Trainingslager in Österreich beim Testspiel gegen Udinese Calcio eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte. Die ersten vier Pflichtspiele war er zum Zuschauen verdammt. "Ich war physisch einfach noch nicht so auf dem Level", erklärte Tousart, der sich mittlerweile bei Union aber immer mehr zurechtfindet und als einer der Gewinner des Trainerwechsels bezeichnet werden kann.

"Ich sehe mich hauptsächlich als Sechser"

Unter Nenad Bjelica ist Tousart, der einen immer selbstsichereren Eindruck macht, aktuell gesetzt. Jüngst beim 2:1 gegen Werder Bremen agierte er zusammen mit Rani Khedira auf der Doppelsechs, vorher in einem Dreiermittelfeld als Achter. "Ich sehe mich hauptsächlich als Sechser. Auf der Position agiere ich ein bisschen defensiver. Aber wenn ich offensiver aufgestellt werde, habe ich eben mehr Freiheiten", meinte Tousart. Gerade unter Bjelica war zu beobachten, dass der Franzose sich beim Aufbauspiel mehr mit einschalten und ausleben kann als noch unter Vorgänger Urs Fischer.

Wann klappt's mit dem ersten Tor?

So sucht er immer mal wieder den Laufweg in die Tiefe, um Lücken zu reißen und vorne gefährlich zu werden. Mit einem Torerfolg hat es für Union bis dato aber noch nicht geklappt. Und das, obwohl die Möglichkeiten dazu durchaus vorhanden waren. Gegen Bremen scheiterte er an Keeper Michael Zetterer, in Stuttgart war sein Kopfball nach einer Ecke zu ungenau. "Hoffentlich kann ich das beim nächsten Spiel nachholen", lachte Tousart, der bei der Fragerunde mit den Journalisten insgesamt sehr ausgeglichen und zufrieden wirkte.

Was zum einen vermutlich an seiner steigenden Spielzeit, zum anderen aber auch an seinem Vaterglück liegt. Denn Tousart wurde im Februar erstmalig Papa. "Man bekommt weniger Schlaf. Aber wir freuen uns natürlich sehr darüber, Eltern zu sein, weil das Kind viel Glück in die Familie bringt", bekräftigte er. Fehlt quasi nur noch sein Debüttor für die Köpenicker. Aber das peilt Tousart ja schließlich für die kommende Partie in Frankfurt an.

Jannis Klimburg

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