Bundesliga

Titel-Krimis, Abstiegshorror und ein Haufen Frischlinge

Bestmarken und Superlative vor dem 2000. Bundesligaspieltag

Titel-Krimis, Abstiegshorror und ein Haufen Frischlinge

Höchster Sieg der Bundesliga, Titel-Krimi mit dem BVB und Abstiegshorror mit dem 1. FCN.

Höchster Sieg der Bundesliga, Titel-Krimi mit dem BVB und Abstiegshorror mit dem 1. FCN. imago images/picture-alliance (2)

1963 startete die Bundesliga ihre Erfolgsgeschichte. Fast 59 Jahre später steht ein besonderes Jubiläum auf dem Programm: Der 32. Spieltag ist gleichzeitig der 2000. der BL-Historie.

Und das Oberhaus blickt dabei auf viele Superlative und Rekorde zurück. Wir präsentieren hier eine Auswahl, die über die bekannten Bestmarken hinausgeht.

Der jüngste und der älteste Startelfschnitt eines Spieltags

Jüngste und älteste Startaufstellungen

Den niedrigsten Altersschnitt der Startaufstellungen aller Bundesligisten gab es am 5. Spieltag der Saison 1963/64 mit gerade einmal 25,1 Jahren. Den höchsten Altersschnitt gab es am 25. Spieltag der Saison 1999/00. Damals waren die Startelfspieler im Schnitt 28,6 Jahre alt.

Spieltag mit den meisten Bundesliga-Debüts

Das erste Mal Bundesliga

Neben dem 1. Spieltag der Premiere-Saison 1963/64 (176 BL-Debüts) gab es die meisten Debüts am 1. Spieltag der Saison 1991/92 mit insgesamt 55 Debütanten. Dieser Wert verwundert nicht, war es doch die erste Spielzeit nach der deutschen Wiedervereinigung, in der die Bundesliga das einzige Mal mit 20 Mannschaften an den Start ging. Außerhalb eines 1. Spieltags gab es die meisten Debütanten am 2. und 5. Spieltag der Saison 1963/64 sowie am 18. Spieltag der Saison 2007/08 (jeweils 17). Nach einer langen Winterpause vom 16. Dezember 2007 bis zum 1. Februar 2008 gingen die Bundesligisten mit zahlreichen frisch verpflichteten Profis ins Rennen, da das Wintertransferfenster einen Tag vor Rückrunden-Start schloss.

Spieltag, an dem es am häufigsten Meisterschafts-Entscheidungen gibt

Nur eine Ausnahme seit 2010/11

Am häufigsten werden Meisterschaften tatsächlich am 34. Spieltag entschieden - insgesamt schon 23-mal. Hinzu kommen zwei weitere Meisterschaftsentscheidungen am letzten Spieltag in Spielzeiten mit mehr oder weniger als 34 Spieltagen: 1964/65 (30 Spieltage) und 1991/92 (38 Spieltage). In den letzten zwölf Spielzeiten stand der Meister hingegen nur einmal erst nach dem 34. Spieltag fest: 2018/19. In dieser Zeit war am häufigsten die Schale nach dem 32. (viermal) vergeben und ansonsten an jedem Spieltag ab dem 27. je einmal.

Die knappsten Meisterschaftsentscheidungen

Echte Krimis zum Saisonfinale

Theoretisch war am 34. Spieltag der Saison 2008/09 die Meisterschaft noch für vier Teams möglich; das gab es nie zuvor und danach. Allerdings hätte Wolfsburg (66 Punkte) am letzten Spieltag verlieren müssen, damit Bayern oder Stuttgart mit einem Sieg noch hätten vorbeiziehen können (die Teams trafen aufeinander und hatten je 64 Punkte). Ganz theoretisch hätte auch Hertha noch Meister werden können - die Berliner hätten aber nicht nur auf ein Unentschieden zwischen Bayern und Stuttgart und eine Niederlage von Wolfsburg hoffen müssen, sondern auch selbst gewinnen und 24 Tore Rückstand auf Wolfsburg aufholen müssen. Am Ende machte Wolfsburg mit Trainer Felix Magath das Rennen.

Richtige Krimis waren auch die 34. Spieltage der Saisons 1991/92 und 2001/02. Jeweils drei Mannschaften träumten vom Titel. Kurz nach der Wiedervereinigung gingen Eintracht Frankfurt, der VfB Stuttgart und Borussia Dortmund mit 50:24 Punkten in den letzten Spieltag, die Schwaben jubelten dank Guido Buchwald und der besseren Tordifferenz gegenüber dem BVB. Die Borussen hielten dafür zehn Jahre später mit Matthias Sammer auf der Bank die Schale hoch, als der Coach mit Ewerthon das goldene Händchen bewies.

Die engsten Abstiegsentscheidungen

Enge Kisten im Keller

Einmal kam es bislang in der Bundesliga-Geschichte vor, dass sechs der 18 Teams am 34. Spieltag noch im Abstiegskampf steckten: in der Saison 1987/88. Während die beiden direkten Absteiger Homburg und Schalke schon feststanden, waren sechs weitere Teams in der Verlosung für den Relegationsplatz , auch wenn der Abstieg Uerdingens und Dortmunds wegen der guten Tordifferenz sehr unwahrscheinlich war. Neben den Krefeldern und dem BVB waren noch der SV Waldhof, Kaiserslautern, Karlsruhe und Bochum gefährdet. Theoretisch wäre der Abstieg jedes dieser Teams noch möglich gewesen, da es kein einziges direktes Abstiegsduell gab. Am Ende erwischte es die Mannheimer, die sich dann in drei (!) Relegationsspielen gegen Darmstadt retteten.

Den dramatischsten Absturz legte der 1. FC Nürnberg hin, der es in der Spielzeit 1998/99 fertig brachte, vom 12. Platz auf einen direkten Abstiegsplatz zu rutschen. Jörg Berger als Retter der Frankfurter Titanic machte es möglich, der FCN durfte sich mal wieder als "Depp" fühlen und verhalf einem Radio-Reporter zu Kultstatus: "Hallo, hier ist Nürnberg, wir melden uns vom Abgrund."

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Spieltage mit höchsten Ergebnissen

Die höchsten Ergebnisse

Spieltag mit dem höchsten Bundesligasieg:  34. Spieltag der Saison 1977/78 - Borussia Mönchengladbach gewinnt mit 12:0 gegen Borussia Dortmund.

Spieltag mit dem höchsten Auswärtssieg: 27. Spieltag der Saison 1965/66: Der Meidericher SV (heute MSV Duisburg) gewinnt auswärts mit 9:0 bei Tasmania Berlin.

Spieltag mit dem "höchsten" Remis:  Zweimal gab es bislang ein 5:5 in der Bundesliga - am 6. Spieltag 1973/74 zwischen dem FC Schalke und dem FC Bayern sowie am 13. Spieltag 1974/75 zwischen Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart.

bst

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Die Bundesliga am 2000. Spieltag

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