Bundesliga

Tiefschläge und Skandale: Gladbachs zwölf Monate voller Turbulenzen

Pokalsensation gegen den FC Bayern die positive Ausnahme

Tiefschläge und Skandale: Gladbachs zwölf Monate voller Turbulenzen

Es lief nicht rund 2021 bei Borussia Mönchengladbach.

Es lief nicht rund 2021 bei Borussia Mönchengladbach. imago images/Ulrich Hufnagel

Die großen Momente 2021

Doch, auch im Jahr 2021 gab es die großen Momente, die sich ein Anhänger von Borussia Mönchengladbach in Erinnerung behalten wird. Den Auftritt der Fohlenelf im Kreis der 16 besten Teams Europas zum Beispiel, als es im Achtelfinale der Champions League gegen Manchester City (0:2, 0:2) ging, auch wenn es in den zwei Duellen nichts zu bestellen gab. Dann im September der für die Fan-Seele wichtige 1:0-Erfolg über Borussia Dortmund mit Marco Rose auf der BVB-Bank. Und natürlich im Oktober die Sensation im DFB-Pokal mit dem 5:0-Triumph gegen den FC Bayern, der gar der Startschuss für eine ganz besondere Pokalsaison gewesen sein könnte. Ansonsten boten die vergangenen zwölf Monate aber vor allem Enttäuschungen, Tiefschläge und sogar Skandale. Zwölf Monate voller Turbulenzen, man könnte auch sagen: Zwölf Monate zum Vergessen.

Trainersteckbrief Hütter
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Hütter Adolf

Trainersteckbrief Rose
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Spielersteckbrief Thuram
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Thuram Marcus

Spielersteckbrief Embolo
Embolo

Embolo Breel

Schädliche Schlagzeilen durch Thuram und Embolo

Los geht‘s sogar schon 2020 kurz vor Weihnachten. Am 19. Dezember spuckt Marcus Thuram im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (Gegner am Samstag) seinem Gegenspieler Stefan Posch ins Gesicht. Lange Sperre, Geldstrafe in Rekordhöhe - ein gewaltiger Imageschaden für Thuram und den Klub. Im Januar der nächste Wirbel um einen Borussen-Angreifer, dieses Mal sorgt die Party-Affäre um Breel Embolo für ein heftiges Schlagzeilen-Gewitter.

"Mit dem Derby spielt man nicht!"

Anfang Februar setzt es eine 1:2-Heimpleite im Derby gegen den 1. FC Köln. Im Kreuzfeuer der Kritik steht Trainer Marco Rose und dessen XXL-Rotation. Seitdem oft zitiert die Reaktion des Gladbacher Fanprojekts: "Mit dem Derby spielt man nicht!"

Trainer-Knall im Februar: Rose geht nach der Saison

Mitte Februar der Trainer-Knall: Marco Rose kündigt seinen Abschied zum Saisonende an und löst damit ein Beben im Borussia-Park aus. Wütende Fans fordern die sofortige Ablösung des Cheftrainers, Gerüchte um ein Zerwürfnis mit einzelnen Spielern machen die Runde. Sportdirektor Max Eberl muss erklären, warum er Rose, den es (wie seit langer Zeit erwartet) nach Dortmund zieht, nicht direkt vor die Tür setzt. Und vor allem: Sportlich geht anschließend gar nichts mehr. Rose und die Mannschaft verlieren die nächsten sieben Pflichtspiele. Besonders pikant: Darunter ist auch das Aus im DFB-Pokal - gegen den BVB.

Gladbach vergeigt das europäische Geschäft

Das Ende aller Europapokal-Hoffnungen im Mai: Rose und die Mannschaft vergeigen als Folge des sportlichen Absturzes sogar die Teilnahme an der Europa Conference League. Trotz eines 4:2-Erfolgs in Bremen muss man Union Berlin den Vortritt lassen.

Platz 16 als Tiefpunkt

Schon am 5. Spieltag der neuen Saison der erste Tiefpunkt unter dem neuen Cheftrainer Adi Hütter: Gladbach verliert 0:1 in Augsburg und fällt mit nur vier Punkten auf Tabellenplatz 16. Der Fehlstart ist perfekt. Am 27. November beendet eine 1:4-Pleite beim 1. FC Köln das sportliche Zwischenhoch.

17 aus 4

Am 5. Dezember versetzt das historische 0:6-Debakel gegen den SC Freiburg (sechs Gegentore nach 37 Minuten) den ganzen Klub in Schockstarre. Sportlich geht’s am 11. Dezember weiter mit der Gegentorflut: 1:4 in Leipzig. "17 aus 4" heißt es seit dem 2:3 gegen Frankfurt am Mittwoch: Bei der vierten Niederlage in Serie schlagen die Gegentreffer 15 bis 17 im Gladbacher Kasten ein.

Fazit: Es war mächtig was los im sonst so ruhigen Gladbach. Und noch ist 2021 ja nicht vorbei: Setzt es am Samstag bei der TSG Hoffenheim (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) die nächste Klatsche, könnte das Borussen-Jahr mit einem lauten Knall enden: Relegationsplatz 16 ist nur einen Punkt entfernt.

Jan Lustig

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