Bundesliga

Thuram zwischen Licht und Schatten

Gladbach: Rückkehrer als verhinderter Matchwinner

Thuram zwischen Licht und Schatten

Traf bei seinem Startelfdebüt für die Fohlen: Marcus Thuram.

Traf bei seinem Startelfdebüt für die Fohlen: Marcus Thuram. imago images

Eigentlich hatte alles so schön gepasst für Marcus Thuram. Zum ersten Mal in dieser Saison stand er am Samstag in der Gladbacher Startformation. Er köpfte die Fohlenelf nach knapp einer Stunde Richtung Heimsieg. Und wieder erwies sich Union Berlin für ihn als gutes Omen, nachdem er seine bis dahin letzten beiden Treffer im Mai beim 4:1-Erfolg über die Köpenicker erzielt hatte. Am Ende jedoch stand Thuram wie alle anderen Borussen enttäuscht da: "Wir haben alles gegeben, aber leider ist nur ein Unentschieden herausgesprungen."

Thuram noch nicht in Top-Form

Thurams Startelf-Auftritt zeigte zweierlei: Mit dem hünenhaften Angreifer gewinnt Borussias Offensive deutlich an Physis, er verschaffte sich beim Eckball von Jonas Hofmann robust den nötigen Freiraum und köpfte zum Führungstreffer ein. Andererseits machte sich speziell in den vielen Laufduellen in den ersten 30 Minuten bemerkbar, dass der Franzose noch ein gutes Stück von seiner Top-Form entfernt ist. Explosivität und Durchsetzungsvermögen ging Thuram ab; alles auch nicht ungewöhnlich nach der langen Pause im Anschluss an die Sprunggelenksoperation vom Juni.

"Jeder, der weiß, wie der Junge spielen kann, hat gesehen, dass ihm noch einiges fehlt. Er hat noch nicht die Dynamik. Gerade in der ersten Hälfte konnte er viele Eins-gegen-eins-Situationen nicht für sich entscheiden", befand Trainer Marco Rose und fügte lobend an: "Aber er hat weiter gearbeitet und ist drangeblieben. Dafür hat er sich dann mit dem Tor belohnt. Das ist wichtig für ihn und sollte ihm ein gutes Gefühl geben."

Fokus auf das Derby gegen Köln

Wie für Alassane Plea, der nach seiner Muskelverletzung ebenso erstmals von Beginn an spielte, müsse auch bei Thuram in kleinen Schritten gedacht werden. "Es war wichtig, dass sie ihre Spielzeit bekommen haben. Aber insgesamt werden Marcus Thuram und Alassane Plea wohl noch ein, zwei Spiele brauchen, um wieder dorthin zu kommen, wo wir sie schon einmal gesehen haben", erklärte Rose. Beim Derby in Köln am nächsten Samstag sollen die nächsten Fortschritte erkennbar sein. Thuram, der in der vergangenen Saison nach dem 1:0-Sieg im Rhein-Energie-Stadion den kultigen Fahnenjubel erfand, blickte nach vorne: "Wir wissen, dass es am Samstag ein besonderes Spiel ist - ein Derby. Ich hoffe, wir gehen mit der richtigen Einstellung rein und können das Spiel gewinnen."

Jan Lustig