Thuram wird in der nächsten Länderspielphase erstmals zur französischen Nationalmannschaft reisen und darf in den anstehenden Länderspielen auf sein Debüt in der Equipe Tricolore hoffen. Der Weltmeister trifft am 11. November auf Finnland, am 14. November auf Portugal und am 17. November auf Schweden.
Deschamps belohnte mit Thurams Einladung die "Entwicklung" des Angreifers in den zurückliegenden Monaten. Schon vor einem Jahr hatte Frankeichs Nationaltrainer den Gladbacher ins Visier genommen, nachdem dieser in der Bundesliga voll durchgestartet war. "Wir beobachten Marcus schon sehr lange. Er hat großes Potenzial und ein sehr interessantes Profil, deshalb war es jetzt an der Zeit, ihn einzuladen", so Deschamps am Donnerstag. "Marcus hat die Fähigkeit, sehr präsent im Strafraum zu sein. Er schießt viele Tore und bereitet ebenso viele Treffer vor. Das hat er schon in Guingamp gezeigt und stellt es auch jetzt auf einer höheren Stufe bei Borussia Mönchengladbach unter Beweis."
Auch in die neue Saison startete der 23-jährige Thuram mit einer bemerkenswerten Effektivität. Obwohl er wegen der Sprunggelenksoperation vom Juni große Teile in der Vorbereitung verpasste und auch in den ersten Spielen körperlich noch längst nicht bei 100 Prozent angekommen war, sammelte der "Unterschiedsspieler" (Gladbach-Coach Marco Rose) Scorerpunkt um Scorerpunkt: Ein Tor und zwei Assists in der Bundesliga (plus einem "herausgeholten" Handelfmeter gegen Mainz), eine Torvorbereitung im DFB-Pokal sowie zwei Treffer und zwei Assists in der Champions League stehen für ihn zu Buche. Das spektakuläre Highlight bildete dabei das Spiel gegen Real Madrid in der Königsklasse, in dem Thuram beim 2:2 beide Gladbacher Treffer erzielte.
Noch treffsicherer zeigte sich am Dienstag gegen Schachtar Donezk Landsmann Alassane Plea, der beim 6:0-Erfolg in der Ukraine gleich drei Tore erzielen konnte und einen weiteren Treffer vorbereitete. Plea (ein Länderspiel für Frankreich) wird aber nach dem Bundesligaspiel bei Bayer Leverkusen am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) in Gladbach bleiben, er steht nicht im französischen Aufgebot. Die Begründung von Deschamps: "Natürlich hätte auch er es verdient, dabei zu sein. Anders als Marcus Thuram ist Alassane aber ein zentraler Stürmer, von denen wir bereits genug im Kader haben."
