Bundesliga

FC Augsburg: Thorup sieht einen Makel - Demirovic-Geständnis

Unglücksrabe Dahmen im Glück

Thorup sieht nur einen Makel - Demirovics Geständnis

Ermedin Demirovic verschoss einen Elfmeter, war nach Spielschluss aber dennoch zufrieden.

Ermedin Demirovic verschoss einen Elfmeter, war nach Spielschluss aber dennoch zufrieden. IMAGO/kolbert-press

Seit der Amtsübernahme von Jess Thorup ist ein Stimmungswechsel beim FC Augsburg im Gange, der sich auch durch eisige Temperaturen in Schwaben nicht aufhalten lässt. Seit sechs Spielen sind die Fuggerstädter nun schon ungeschlagen, am Sonntagabend fuhr der FCA den dritten Sieg unter dem neuen Trainer ein.

Nach dem 2:1 über Eintracht Frankfurt versuchte sich Kapitän Ermedin Demirovic an einer Erklärung für das aktuelle Hoch der Augsburger. "Ich habe oft betont, die Mannschaft braucht einen Wach-Effekt", so der Stürmer gegenüber DAZN. "Wenn wir zwei, drei Spiele in Folge ungeschlagen bleiben, dann kommt dieses gute Gefühl, dieses Selbstvertrauen wieder zurück. Wir sind eine junge Mannschaft, die so einen Befreiungsschlag braucht."

Bundesliga, 13. Spieltag

Gegen die Eintracht hatte der FCA das Spiel über weite Teile fest im Griff, musste dann aber mit zwei Nackenschlägen binnen zwei Minuten zurechtkommen. Zunächst verschoss Demirovic einen Elfmeter und verpasste somit die Chance zum 3:0 und der Vorentscheidung, quasi im direkten Gegenzug legte sich Keeper Finn Dahmen den Ball ins eigene Tor und sorgte so noch einmal für unnötige Spannung. Dass man trotzdem gewann, lag Dahmen zufolge ebenfalls am gesteigerten Selbstvertrauen.

Wenn wir Gegentore bekommen, wissen wir, dass wir gut genug sind, das Ergebnis zu halten oder mal zurückzukommen.

Finn Dahmen

"Ich glaube, ich kann da für unsere komplette Mannschaft sprechen: Mit jedem Ergebnis wächst das Selbstbewusstsein. Wir haben sehr gute Spiele gemacht die letzten Wochen. Und auch wenn wir mal nicht so gut gespielt haben, haben wir trotzdem Punkte mitgenommen. Wir haben ein gewisses Selbstverständnis auf dem Platz und können gut mit Rückschlägen umgehen. Wenn wir mal Gegentore bekommen, wissen wir, dass wir gut genug sind, das Ergebnis zu halten oder mal zurückzukommen. Die Stimmung ist sehr, sehr positiv", freute sich Dahmen.

Entsprechend konnte er auch verkraften, dass er auch in seinem 26. Bundesliga-Spiel ein Gegentor kassierte - und diesmal sogar selbst daran Schuld war. "Klar, ein bisschen stört es mich schon - ich hätte gerne zu Null gespielt. Aber am wichtigsten sind natürlich die drei Punkte. Ich gewinne lieber 2:1, als 0:0 zu spielen", erklärte der Torwart, der sein Eigentor als "sehr unglücklich" bezeichnete. "Ich will den Querpass verteidigen, bin eigentlich gut da. Ich denke, ich halte den Ball, drehe mich um - und dann ist er auf einmal im Tor", ärgerte Dahmen sich, wollte aber nicht den Platz, der Stunden zuvor noch mit einer 30 Zentimeter dicken Schneedecke bedeckt war und erst kurzfristig durch viele Helfer freigemacht worden war, verantwortlich machen: "Riesenlob an die Platzhalter, die haben echt einen super Platz hinbekommen für das Spiel heute."

Demirovics glücklicher Assist

Und auch Demirovic schien seinen Fehlschuss gut weggesteckt zu haben: "Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Am Ende bin ich enttäuscht über den Elfmeter, das wäre der Knockout gewesen. So habe ich es wieder ein bisschen spannend gemacht", so der Strmer, der sich dennoch mit zwei Torvorlagen in der Scorerliste verewigte. Wobei eine der beiden gar nicht geplant war, wie Demirovic schmunzelnd gestand: "Das war nicht so gewollt. Ich wollte den Ball annehmen, der Ball verspringt, sehe dann hinten Iago. Es ist ein bisschen glücklich, dass es als Assist gilt."

In die Freude stimmt dann auch Thorup selbst ein - mit einem kleinen Makel. "Ich habe nur gehofft, dass wir das dritte Tor machen per Elfmeter und drei oder vier zu Null gewinnen. Dass wir am Ende ein bisschen zittern, ist das einzige, was ich gesagt habe", erklärte der Trainer und traute sich beinahe, von einer perfekten Vorstellung zu sprechen. "Gar nichts ist perfekt, aber das war für mich ein sehr gutes Spiel. Ich muss erstmal die Mannschaft loben, denn sie haben versucht alles zu adaptieren."

Thorup lobt: Matchplan umgesetzt

"Wir haben die Woche sehr viel mit Ball geübt, hohes Pressing", sah er seinen Matchplan umgesetzt. "Wir versuchen nicht zu verteidigen. Wir versuchen immer nach vorne zu denken und das nächste Tor zu machen. Das haben die Spieler heute wahnsinnig gut gemacht. Deswegen glaube ich, wir haben verdient gewonnen heute. Es läuft im Moment und ich hoffe, das bleibt so." Weiter geht es für die Augsburger am kommenden Samstag bei Werder Bremen (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

kmx

Bilder zur Partie FC Augsburg gegen Eintracht Frankfurt