Seit er im Sommer 2019 zu Borussia Dortmund gewechselt ist, steht Thorgan Hazard immer ein wenig im Schatten seiner Nebenleute. Der 27-jährige Offensivspieler ist weniger spektakulär in seinem Spiel als etwa Jadon Sancho oder Giovanni Reyna, wenn sie richtig aufdrehen. Er ist auch nicht so durchschlagskräftig wie Erling Haaland. Aber: Hazard liefert. Und das relativ zuverlässig.
Qualitätsverlust, wenn Hazard fehlte
In seiner ersten Saison im Trikot des BVB kam der Belgier auf sieben Tore und 13 Assists in 33 Spielen, ligaweit waren in der Spielzeit 2019/20 nur sieben Spieler gefährlicher in ihrem Spiel. Wie so häufig allerdings merkte man dem Spiel der Borussia erst dann so richtig die Qualität Hazards an, als er fehlte. Und das war in dieser Saison schon mehrfach der Fall. Erst fünf Liga-Einsätze (ein Tor) stehen für den Stürmer, der 2019 von Borussia Mönchengladbach zum BVB gewechselt war, in der Saisonbilanz. Hinzu kommen fünf Einsätze in der Champions League (ein Tor, zwei Assists) und zwei im DFB-Pokal (ein Tor, ein Assist).
Bitteres Comeback in Braunschweig
Gleich dreimal wurde er in dieser Spielzeit bereits durch Muskelverletzungen zurückgeworfen. Im Auftaktspiel gegen Mönchengladbach (3:0) zog er sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu, dann erwischte es ihn Anfang Dezember beim Champions-League-Spiel in St. Petersburg (2:1) erneut. Und als er sich schließlich kurz vor Weihnachten wieder fit meldete, hielt er bei seinem Comeback im Pokalspiel in Braunschweig (2:0) nur wenige Minute durch. Obwohl er erst in der 83. Minute eingewechselt worden war, verließ er bereits vor Spielschluss wieder humpelnd das Feld und fiel anschließend erneut wochenlang aus.
"Thorgan ist voll im Soll in der Reha. Wir hoffen, dass es Anfang Februar besser aussieht und er dann wieder zum Einsatz kommen kann", erklärte BVB-Trainer Edin Terzic Mitte Januar. Der erhoffte Zeitplan ging zwar nicht zu 100 Prozent auf, doch seit Dienstag ist Hazard zurück im Mannschaftstraining. Für einen Startelfeinsatz im kommenden Heimspiel gegen Hoffenheim dürfte die Zeit zwar nicht reichen, als Alternative für die Schlussphase aber bietet sich der belgische Nationalspieler wohl wieder an. Und das ist für den BVB eine rundherum gute Nachricht, fehlte es doch zuletzt Terzic unter anderem genau daran: an Alternativen.
Plötzlich eine neue Rolle beim BVB
Hazards Tempo, seine Durchsetzungskraft im Dribbling, seine Abschlussstärke und seine Qualitäten als Vorbereiter wurden zuletzt häufig vermisst im Offensiv- und Umschaltspiel des BVB. Und so findet sich der öffentlich oft leise und zurückhaltend auftretende Bruder von Reals Superstar Eden Hazard plötzlich in einer Rolle wieder, die neu ist für ihn beim BVB. In der des Hoffnungsträgers.